Lehreplus! Archiv
Mit dem seit 2008 bestehenden Preis „Lehreplus!“, den das Vizerektorat für Lehre und Studierende der Universität Innsbruck alle zwei Jahre verleiht, werden herausragende Initiativen im Rahmen des regulären Lehrbetriebs ausgezeichnet.
Im November 2022 wurde der Lehreplus! Preis vergeben, der mit besonderem Fokus auf die Vermittlung von non-subject related skills und der Thematisierung der Nachhaltigkeitsziele bzw. Agenda 2030 ausgeschrieben wurde. Über ein dreistufiges Auswahlverfahren wurde aus 30 Einreichungen die Lehrveranstaltung „Kollaboratives Digitales Task Design für den Fremdsprachenunterricht“ von Katrin Schmiderer und Kolleg:innen ausgewählt und prämiert.
Siegerprojekt : Kollaboratives Digitales Task Design für den Fremdsprachenunterricht
Katrin Schmiderer
mit
Carmen Konzett-Firth (Projekt-Leiterin des Erasmus+-Projekts),
Elisa Guggenbichler (Mitarbeiterin Erasmus+ Projekt),
Nicola Brocca (Mitarbeiter Erasmus+-Projekt)
Die Jury würdigte dabei insbesondere die internationale Zusammenarbeit und den Austausch mit anderen Studierenden. Die Lehrveranstaltung fördert digitale Kompetenzen, bot die Möglichkeit zur Teilnahme an einer Tagung und gab dadurch Einblick in die Arbeit der scientific community. Die Lehrveranstaltung ist ein best-practice Beispiel für Virtual Exchange und die Förderung von Sprachlernaufgaben (OER).
Im Seminar „Kollaboratives Digitales Task Design für den Fremdsprachenunterricht“ beschäftigten sich Studierende des masterstudiums Lehramt Sekundarstufe (für die Fächer Englisch, Französisch, Italienisch, Russisch, Spanisch) mit der Entwicklung und Förderung von Interaktionskompetenz durch digitale Aufgaben (Tasks). Im Mittelpunkt des Seminars stand ein virtueller Austausch zwischen Lehramtsstudierenden an drei internationalen Partneruniversitäten. Dabei entwickelten die Teilnehmer:innen in einem kollaborativen Prozess und mithilfe der DigiTask Web App (https://www.digitask.app/) Sprachlernaufgaben als Open Educational Resources, evaluierten diese und trugen so zur Weiterentwicklung der App bei.
Die Lehrveranstaltung startete mit forschungsbasierten und interaktiven Input-Einheiten, in denen Aspekte des technologiebasierten Task Based Language Learning and Teaching (TBLT) sowie Prinzipien digitaler Aufgabenentwicklung zur Förderung von Interaktionskompetenz diskutiert wurden. Zudem wurden die Studierenden mit Open Educational Resources und Creative Commons Lizenzen vertraut gemacht und erhielten eine detaillierte Einführung in die DigiTask Web App.
Im Anschluss durchliefen die Studierenden einen vollständigen Task-Design-Zyklus im Rahmen eines virtuellen Austauschs mit Studierenden der Partneruniversitäten Universitat Autònoma de Barcelona (Spanien) und Hacettepe Üniversitesi (Türkei). In universitätsübergreifenden Kleingruppen entwickelten die Studierenden kollaborativ Sprachlernaufgaben. Zu ihrem Entwurf erhielten sie Peer-Feedback sowie Rückmeldungen von den Lehrveranstaltungsteams. Nach einer – wiederum kollaborativen – Überarbeitungsphase wurden die Aufgaben von einer Lerngruppe (ebenfalls in einem internationalen virtuellen Lernsetting) pilotiert, das heißt ausprobiert, und dabei videographiert. Die Videoaufzeichnungen wurden den Studierenden im Anschluss zur Verfügung gestellt, wodurch diese die Möglichkeit erhielten, in einer Gruppendiskussion und anhand von Leitfragen die Umsetzung der Tasks zu reflektieren und Modifizierungsvorschläge zu erarbeiten. Parallel dazu evaluierten die Studierenden die Beta-Version der DigiTask Web App und leisteten damit wertvolle Beiträge zu deren Weiterentwicklung.
Die Lehrveranstaltung war Teil des ERASMUS+ Projektes DIGITASK4IC, in dem Forschende der Universität Innsbruck (Projektleitung: Carmen Konzett-Firth), der Hacettepe Üniversitesi, der Muğla Sıtkı Koçman University und der Universitat Autònoma de Barcelona zusammenarbeiteten.
Kontakt
Fakultät: Fakultät für LehrerInnenbildung
Institut: Fachdidaktik
katrin.schmiderer@uibk.ac.at
Preisverleihung
Der Lehreplus! Preis 2022 wurde am 18. November 2022 durch Vizerektor Bernhard Fügenschuh vergeben. Gerhard Pisek als Sprecher der Studiendekan:innen stellte die Ausschreibungskriterien vor und warf einen kurzen Blick zurück auf vergangene Preisverleihungen. Im Rahmen der Preisverleihung wurden nicht nur die Lehrekonzepte der Einreichungen der Shortlist gewürdigt, Markus Koschuh wagte für uns einen humoristischen und kurzweiligen Blick auf das universitäre Tun. Abschließend stellten Katrin Schmiderer und Carmen Konzett-Firth stellvertretend für ihr Team das Sieger:innenkonzept ausführlicher vor.
Shortlist
Dieser Grundkurs bietet eine sanfte Einführung in die Programmierung mit Python. Er richtet sich an Studierende, die nicht Informatik studieren und die keine Vorkenntnisse in der Programmierung haben. Die Studierenden lernen und üben grundlegende Kontroll- und Datenstrukturen. Das heißt sie lernen, in welcher Reihenfolge die Handlungsschritte eines Programms abgearbeitet werden und wie die Daten gespeichert und organisiert werden. Parallel dazu erlernen die Studierenden grundlegende Techniken der systematischen Softwareentwicklung. Nach erfolgreichem Abschluss des Kurses sind die Studierenden in der Lage, algorithmische Probleme mittleren Schwierigkeitsgrades systematisch zu lösen und interoperable (wartbare) Lösungen zu erstellen. Die Studierenden sind in der Lage, Aufgabenstellungen aus anderen Lehrveranstaltungen programmtechnisch zu lösen. Der Kurs besteht aus einer Vorlesung und praktischen Übungen. Die Studierenden werden durch das Erlernen von Konzepten und praktischen Beispielen/Übungen mit progressivem Schwierigkeitsgrad von Anfängern zu Fortgeschrittenen in der Programmierung geführt.
Joanna Chimiak-Opoka und Matthias Schurz
Institut: Digital Science Center
joanna.opoka@uibk.ac.at
matthias.schurz@uibk.ac.at
Diese Lehrveranstaltung, die ein relevantes Personalthema in Kooperation mit einer Praxispartnerin (Tiroler Sparkasse) bearbeitet, setzt sich zum Ziel, einen Theorie-Praxis-Transfer im angewandten Feld Human Resources Management für die Studierenden zu ermöglichen. Auf Basis einer ausgewählten Fragestellung erforschen die Studierenden 'im Feld' und spiegeln die Erkenntnisse zurück. Die Studierenden lernen, eine praxisrelevante Fragestellung mit Hilfe geeigneter Forschungsmethoden zu bearbeiten und dazu beizutragen, wissenschaftliches Arbeiten mit und in der Praxis umzusetzen. Durch Ansätze der Aktionsforschung entwickeln die Studierenden Ihr Kompetenzprofil 'on the job'. Die Studierenden erproben, eine Projektfragestellung in eine Forschungsfrage zu transferieren und mit Hilfe qualitativer Forschungsmethoden die empirisch erhobenen Daten zu analysieren und in geeigneter Weise im Rahmen einer Abschlusspräsentation an die Praxispartnerin zu kommunizieren.
Martina Kohlberger
Fakultät: Fakultät für Betriebswirtschaft
Institut: Institut für Organisation und Lernen
martina.kohlberger@uibk.ac.at
Abgleich mathematischer Vorkenntnisse für einen besseren Übergang von Schule zu Hochschule für mathematikintensive Studien; damit verbundene Hilfestellungen zum Studienstart und Ausblick ins Studium Lernergebnisse. Angeglichenes mathematisches Niveau trotz unterschiedlicher Vorbildung; Reflexion der eigenen mathematischen Vorkenntnisse; realistische Einschätzung von Erwartungen und Anforderungen in Bezug auf die Studienwahl Zur Erreichung der Lernergebnisse. Zweiwöchiger Vorkurs im September basierend auf einem eigens entwickeltem Self-Assessment; darauf abgestimmte, individuelle Workshops; Einblicke in verschiedene Studienrichtungen anhand von Fachvorträgen
Tobias Hell
mit Pia Tscholl, Lisa Schlosser, Elisabeth Hell, Thomas Franosch und Peter Thomann
Fakultäten: Fakultät für Mathematik, Informatik und Physik / Fakultät für Leher:innenbildung
Institute: Institut für Mathematik / Institut für Fachdidikatik
tobias.hell@uibk.ac.at
Aktiver Klimaschutz ist eine der primären Aufgaben und Herausforderungen unserer Zeit. Die Ringvorlesung nimmt hier als interdisziplinäre und interfakultäre Veranstaltung keine Fachrichtung aus und zeigt Möglichkeiten und Chancen mit vielen guten Beispielen aus Forschung, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft auf. Ausgewählte ReferentInnen der Universität Innsbruck, GastrednerInnen und Organisationen behandeln wechselnde Themenschwerpunkte zum Klimaschutz, welche natürlich untrennbar mit praktisch allen Themen der Nachhaltigkeit verknüpft sind. Der Fokus der Veranstaltung liegt dabei aber primär auf "Klimate Action", also dem SDG13 mit dem Schwerpunkt der Klimaschutzmaßnahmen. Studierende lernen dabei zielgerichtete Maßnahmen selbstständig zu entwickeln und effekive Methoden auf ihre eigene Fachrichtung anzuwenden. Daher wird auch ein Grundverständnis über die geophysikalischen Zusammenhänge der Klimakatastrophe vermittelt, Ziel ist aber die TeilnehmerInnen zum eigenen Handeln in ihrem jeweiligen Fachgebiet zu befähigen und zu motivieren. Die Veranstaltung wird im Rahmen der "Interdisziplinären und Generischen Kompetenzen" sowie der "Lectures for Future" sowohl im Sommer- als auch im Wintersemester angeboten und ist zugänglich für Studierende aller AURORA Parnteruniversitäten. Darüber hinaus wird die Veranstaltung für die Öffentlichkeit online gestreamt und aufgezeichnet (YouTube-channel https://www.youtube.com/channel/UCTwwrpQQ3KMLZQy4iXn0NfQ/videos).
Rainer Pfluger und Ingomar Glatz
Fakultät: Fakultät für Technische Wissenschaften
Institut: Konstruktion und Materialwissenschaften
Arbeitsbereich: Energieeffizientes Bauen (EEB)
rainer.pfluger@uibk.ac.at
In der Psychologie nimmt der Bereich der kognitiven Neurowissenschaft einen besonderen Platz ein, da sich dieser durch ein hohes Maß an Interdisziplinarität und Methodendichte auszeichnet. Die kognitive Neurowissenschaft beschäftigt sich mit der Struktur und Funktion des zentralen Nervensystems, insbesondere dem Gehirn. Damit bildet die Neurowissenschaft einen zentralen Eckpfeiler in der Psychologie und schafft ein grundlegendes Verständnis für das Zusammenspiel zwischen Geist und Gehirn, sowohl im Bereich der Grundlagenforschung als auch im klinischen Kontext. Die Grundidee des Kurses „Kontroversen in der Neurowissenschaft“ ist es, aktuelle und gesellschaftsrelevante Themen wie zum Beispiel Geschlechtergleichheit aus neurowissenschaftlicher Perspektive zu beleuchten und hinterfragen. Dadurch wird einerseits eine Auseinandersetzung mit aktuellen, kontrovers diskutierten Themen und damit ein Problembewusstsein gefördert und andererseits wird ein Zugang zu dem Spezialbereich der Neurowissenschaft geschaffen. Die Kunst des Seminars liegt darin, eine Brücke zwischen der gesellschaftlichen Relevanz verschiedener Themen und einer komplexen Wissenschaftsdisziplin wie der Neurowissenschaft zu schlagen. Die zentrale Frage des Seminars ist daher: Was können Wissenschaft und Forschung – insbesondere die Neurowissenschaft – zu verschiedenen gesellschaftsrelevanten Fragen beitragen? In Kontroversen der Neurowissenschaft geht es um Perspektivwechsel, Argumentieren, Experimentieren, Kreativität und vor allem dem Spaß an der Wissenschaft und Forschung. Durch interessante, gesellschaftsrelevante Themen und ein buntes Potpourri an didaktischen Methoden wird ein Feuerwerk an Ideen gezündet, das nachhaltig inspiriert und wirkt.
Carmen Morawetz
Fakultät: Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft
Institut: Institut für Psychologie
carmen.morawetz@uibk.ac.at
Was haben Innsbruck und Kolonialismus miteinander zu tun? Die Lehrveranstaltung bearbeitete diese Frage, um den Studierenden mittels forschendem Lernen die Methoden und Zugänge zweier zeithistorisch-alltagskultureller Wissenschaftsdisziplinen zu vermitteln; der Europäischen Ethnologie und der Zeitgeschichte. Über die gemeinsame Suche nach Bezugspunkten zu kolonialen und postkolonialen Verflechtungen im Innsbrucker Stadtbild entstand ein virtueller Stadtplan zum “postkolonialen Innsbruck”. Damit hat die Lehrveranstaltung die weltweit geführte und aktuelle Diskussion um globale Verantwortung auf (Black-Lives-Matter, europäischer Sklavenhandel, Fortwirken kolonialer Wissensbestände in der Öffentlichkeit, ...) aufgenommen, indem sie Innsbruck als Teil einer vernetzten Welt positioniert und so “entprovinzialisiert“. In einer ersten Phase haben wir konzeptionelle Grundlagen (Postkolonialität, Stadtgeschichte/-anthropologie, Erinnerungskultur, Umgang mit problematischer Zeitgeschichte, kulturelles Erbe, …) erarbeitet und uns mit bestehenden Stadtrundgängen vertraut (Zürich, Bozen/Bolzano, München, Wien, …) gemacht: Wie lassen sich transkontinental verflochtene “Geschichten” im Stadtraum konkret verorten? In der zweiten Phase standen empirische Erkundungen in Innsbruck und in einschlägigen Archiven im Zentrum. Arbeitsteilig und zugleich eigenverantwortlich wurden so die einzelnen Routenpunkte von den Studierenden recherchiert, bearbeitet und textlich umgesetzt. Der virtuelle und online abrufbare Stadtplan "Innsbruck - postkolonial" steht als konkretes und nachhaltiges “Produkt” der universitären Lehrveranstaltung einer interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung und ermöglicht den Studierenden, ihre Lernfortschritte praktisch zu erfahren und in eine niederschwellige und nachhaltig nutzbare Form zu übersetzen. Gleichzeitig bietet der Stadtplan Anregungen zu eigenen Erkundungen und Auseinandersetzungen.
Konrad Kuhn und Eric Burton
Fakultät: Philosophisch-Historische Fakultät
Institute: Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie und Institut für Zeitgeschichte
konrad.kuhn@uibk.ac.at
eric.burton@uibk.ac.at
Einreichungen
Im Rahmen dieser Veranstaltung werden Konzepte und Theorien zu einem nachhaltigen („sustainable“) und verantwortungsvollem („responsible“) Tourismus (NVT) im Rahmen der strategischen Destinationsentwicklung diskutiert und angewandt. Basierend auf einem Inputvortrag der LV Leiterin zum Thema NVT suchen die Studierenden wissenschaftliche Literatur zum Thema NVT, die sie selbständig bearbeiten und die anschließend im Plenum diskutiert werden um die theoretischen Grundlagen für die Seminararbeit zu entwickeln. Im Team wird die Struktur der Seminararbeit im Plenum mit Coaching der LV Leiterin entwickelt. Alle TeilnehmerInnen führen qualitative Interviews mit einem gemeinsamen Leitfaden zu NVT durch. Die Transkripte der Interviews werden in OLAT von jedem Team für alle Teilnehmer hochgeladen. Alle Transkripte stehen allen TeilnehmerInnen als Input für Ihre Seminararbeiten zur Verfügung. Die Auswertung der Daten erfolgt in den Teams mit Bezug zu dem jeweiligen gewählten Seminararbeitsthema. Die Präsentation und Diskussion der Seminararbeiten erfolgt am Ende der LV im Plenum vor ausgewählten NachhaltigkeitsexpertInnen. Die Bereitstellung der Unterlagen und die Kommunikation findet via OLAT statt. Im Rahmen dieser LV erlernen bzw. vertiefen die Studierenden die folgenden Kompetenzen : - wissenschaftliche (SSCI gerankte) Artikel zu suchen und kritisch zu analysieren - theoretisch fundierte Seminararbeiten zu erstellen - qualitativ mit Interviews zu arbeiten, d.h. Leitfaden erstellen, Interview persönlich zu führen, Transkript zu erstellen und Daten auszuwerten - selbständig zu arbeiten (Artikelanalyse) - in vorgegebenen Teams zu arbeiten - soziale Kompetenzen zu entwickeln in Teams und in Interviews - Organisationskompetenzen (bspw. Strukturen, Planung, Termine, Arbeitsteilung) zu steigern - sich mit Fachexperten auf Augenhöhe auszutauschen und zu diskutieren - KISS (keep it short and simple) zu präsentieren - Präsentationstechniken und -methoden zu planen - theoretisch zu argumentieren - datenbasiert zu argumentieren - Präsentations- und Diskussionskompetenzen zu steigern - digitale Diskussionkompetenzen (Forumbeiträge in OLAT) schulen - verlässliche und schnelle Kommunikationskultur.
Birgit Pikkemaat
Fakultät: Fakultät für Betriebswirtschaftslehre
Institut: Strategisches Management, Marketing und Tourismus
birgit.pikkemaat@uibk.ac.at
Als "Meilenstein" in dieser LV würde ich meine Idee des frühen Feedbacks bezeichnen: Ich habe auf einer Online-Umfrage-Seite im Internet bereits nach zwei Präsenzeinheiten den Studierenden die Möglichkeit gegeben, anonym geschlossene und offene Fragen zu den bisher abgehaltenen Stunden zu geben: Die geschlossenen Fragen ermöglichten es den Studierenden, Feedback über den Schwierigkeitsgrad der bisherigen Fälle, mein Tempo in der LV und dergleichen abzugeben. Ebenso fragte ich von den Studierenden, ob diese Fälle bevorzugen, die wenige, aber offene Fragen beinhalten, oder mehrere gezielte Fragen, die sie durch den Fall hindurchbegleiten. Darüber hinaus war es mir auch ein Anliegen, von den Studierenden durch diese Methodik abzufragen, in welchen Materiengesetzen noch Schwierigkeiten bestehen. Der offene Teil der Umfrage bestand aus einem Feedback-Feld, in das die Studierenden weitere Verbesserungsvorschläge, Kritik und auch Lob einfüllen konnten. Ich rege sämtliche LV-Leiter:innen an, nicht erst am Ende des Semesters Feedback einzuholen, da das frühe Feedback einen großen Mehrwert für die Studierenden, aber auch für einen selbst bringt!
Emanuel Falch
Fakultät: Rechtswissenschaftliche Fakultät
Institut: Öffentliches Recht, Staats- und Verwaltungslehre
emanuel.falch@uibk.ac.at
This seminar, Discourse Analysis: Ideology and Identity, introduces discourse-analytical methods applied to the study of texts from a variety of genres such as political, media and advertising discourses. It is primarily aimed at the critical investigation of relevant social and political issues. The seminar aims to teach students how to identify unequal power relations that are (re)produced in texts of different genres and to reveal which linguistic tools are responsible for these processes at both the grammatical and semantic level. One of the key goals of the seminar is to raise awareness of notions of power, ideological bias and identity. The seminar demonstrates that discourses and society are closely connected in particular, the socially constitutive and socially conditioned nature of all discourses. This awareness should help students understand the existence of mainstream and counter-discourses and enhance their critical-thinking skills in their everyday life. As an example, students are taught to interrogate the ways in which the identities of different (minority) groups, such as women, migrants, refugees, are constructed in mainstream media and political discourses. Students are encouraged to actively participate in finding data for analysis. For example, students are asked to find contemporary advertisements that they find problematic with regard to the construction of identity (e.g. sexist, racist, etc.). They are also free to choose a topic for their analysis. Students are encouraged to actively participate in the course and express their opinions, regardless of their gender or ethnicity. Students are encouraged to contact their instructor if they encounter any difficulties or injustices in the course, as well as seek assistance in their study groups.
Anna Islentyeva
Fakultät: Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Institut: Institut für Anglistik
anna.islentyeva@uibk.ac.at
Die Geschichte Tschechiens ist von tiefen politischen und gesellschaftlichen Umbrüchen gekennzeichnet: Welchen medialen Widerhall fand der Wandel des Landes zwischen Ost und West? Dabei wenden Schlüsselereignisse vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Samtenen Revolution 1989 analysiert. Im Kurs werden Medien wie historische Flugschriften, Zeitungen und Karikaturen, Pressephotographie und aktuelle Filme sowie Graphic Novels analysiert und vergleichend eingeordnet. Der Schwerpunkt der Medienanalyse liegt auf der Filmanalyse im Rahmen des Lehrprojekts in Kooperation mit dem Leo-Kino. Welche Lernergebnisse sollen bei den Studierenden erreicht werden? Interesse an der ostereuropäischen Geschichte, das langfristig in Abschlussarbeiten, Spracherwerb vertieft werden kann. Auseinandersetzung mit mediengeschichtlichen und interdisziplinären Zugängen, Bewusstsein für den kritischen Umgang mit Medien / der Mediennutzung. Auseinandersetzung mit dem alternativen Kulturfilmangebot (Filmen abseits des Mainstreams).
Mona Garloff
Fakultät: Philosophisch-Historische Fakultät
Institut: Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie
mona.garloff@uibk.ac.at
Die Lehrveranstaltung forcierte eine theoriengeleitete, interdisziplinäre und praxisorientierte Auseinandersetzung mit der Europäischen Union, deren historischer Entwicklung sowie deren verfassungsrechtlicher und realpolitischer Struktur. Als Kernelement des Kurses fungierte dabei ein im Wintersemester 2020/21 erstmals durchgeführtes Partnerschaftsprojekt der Universität Innsbruck (über den Jean Monnet Lehrstuhl und das „Innsbruck Center for European Research“), der Freien Universität Bozen-Bolzano sowie der Universität Trient mit der „Vertretung der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino in Brüssel" bzw. dessen seit 2011 jährlich stattfindenden "Euregio Brussels School". Durch die Partnerschaft zwischen den Universitäten Innsbruck, Bozen und Trient in Zusammenarbeit mit der gemeinsamen Vertretung der drei Regionen in Brüssel konnte für die ausgewählten Studierenden aller drei Landesteile ein facettenreicher Austausch mit zahlreichen renommierten Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis ermöglicht werden. In 13 – virtuell und interaktiv durchgeführten – Seminareinheiten des Wintersemesters 2021/22 gelang es nicht weniger als 17 hochrangige Expert*innen, darunter auch sehr prominente Vortragende unterschiedlichster Organisationen – wie etwa Österreichs EU-Kommissar Johannes Hahn; die EU-Abgeordneten Herbert Dorfmann und Barbara Thaler; der EU-Landwirtschafts-Generaldirektor Wolfgang Burtscher; die leitenden EU-Korrespondent*innen von ORF, Raffaela Schaidreiter und SKY News Renato Coen; Alessandro Giordani, Referatsleiter in der Generaldirektion Kommunikation der EU-Kommission; Christine Grau, Referatsleiterin im Europäischen Auswärtigen Dienst; Koen Hendrix vom Europäischen Amt für Personalauswahl; Mirco Tomasi von der Generaldirektion Wirtschaft und Finanzen oder auch der Vertreter der Kommission in Österreich Martin Selmayr – für die Euregio Brussels School zu gewinnen. Allen gemein war dabei die Darstellung, dass Europa die Herausforderungen unserer Gegenwart und Zukunft nur gemeinsam lösen könne und in diesem Sinne stets gemeinsam nach innovativen, neuen Lösungen suchen müsse. Dieses interdisziplinäre und transnationale Bildungsprojekt war dabei vor allem auch mit Blick auf das Europäische Jahr der Jugend 2022 von großer Bedeutung. Sofern es die Gesundheitskrise erlauben wird, soll die „Euregio Brussels School“ 2023 wieder physisch in Brüssel stattfinden.
Michael Wolf
Fakultät: Fakultät für Soziale und Politische Wissenschaften
Institut: Institut für Politikwissenschaft
michael.wolf@uibk.ac.at
Ausgehend von der österreichischen Verfassung befassen sich die Studierenden thematisch mit zentralen Konzepten und Bereichen des österreichischen politischen Systems. Sie lernen Akteure, Funktionen und Strukturen relevanter Institutionen und Prozesse des politischen Systems sowie ausgewählte Policybereiche kennen. Im Zuge einer Staatsgründung-Simulation werden die erarbeiteten Kenntnisse praktisch angewandt.
Andreas Pehr
Fakultät: Fakultät für Soziale und Politische Wissenschaften
Institut: Institut für Politikwissenschaft
andreas.pehr@uibk.ac.at
Die Studierenden aus unterschiedlichen Studienrichtungen werden mit den Erkenntnissen aus der Forschung zu Klimakommunikation und Klimawandelbildung vertraut gemacht und lernen verschiedene Ansätze der Wissenschaftsvermittlung kennen. Die Entwicklung von transdisziplinären Workshopkonzepten und Maßnahmen zum persönlichen klimafreundlichen Verhalten und Umsetzung der Workshops für und mit heterogene(n) Zielgruppen (zB Schüler*innen, Erwachsene, etc.) ist das Ziel dieser interdisziplinären Lehrveranstaltung. Mit der Popup University bringen die Studierenden an öffentlichen Plätzen wie Parks, Einkaufszentren oder Schwimmbäder Interessierten die Welt der Wissenschaft näher, treten mit ihnen in Kontakt und regen mit ihren Experimenten und Workshops sowie gut aufbereiteten Infomaterialien zum Nach- und Umdenken an.
Isolde Erricher-König
mit Florian Westreicher und Fabien Maussion
Büro für Öffentlichkeitsarbeit & Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften
isolde.erricher-koenig@uibk.ac.at
Der master-Kurs "VU1 Wissenschaftliches Schreiben und Statistik" ist eine Pflichtveranstaltung, welche semestral und geblockt angeboten wird. Ziel des Kurses ist es, die Berührungsängste bezüglich der beiden Themen Schreiben und Statistik zu verringern und die Studierenden möglichst gut auf die häufigsten allgemeinen Herausforderungen in ihren masterarbeiten vorzubereiten. Der Kurs besteht aus Vortragsteilen zu theoretischen Konzepten und aus Übungen. In den Vortragsteilen werden zur Erklärung der theoretischen Grundlagen Beispiele aus dem studentischen Alltag verwendet. Das Verständnis der Theorie kann mittels Kleingruppendiskussionen in Kleingruppen sowie durch anonyme Umfragen mittels bigbluebutton tools abgefragt und vertieft werden: aufgrund der Covid-Situation wird der Kurs derzeit überwiegend virtuell angeboten; für den Statistikteil gibt es jedoch einen Präsenztermin, bei dem die Studierenden in Arbeitsgruppen eingeteilt werden und Daten anhand mitgebrachter Alltagsgegenstände generieren. Mit diesen Daten und mit den Bedingungen ihrer Erzeugung werden dann die Übungen zu Statistik und zu Schreiben ausgestattet. Dadurch erhalten die Studierenden einen praktischen Eindruck vom Ablauf wissenschaftlichen Arbeitens auf master-Level. Sie erleben dabei vor allem, wie sich die theoretischen Grundlagen in der Praxis vom experimentellen Design bis hin zur Veröffentlichung manifestieren und auf welche Weise sie tatsächlich wichtig werden. Unterstützt werden die Studierenden durch direktes Feedback im Kurs, durch Sprechstunden, durch ein Diskussionsforum, durch video-Tutorials sowie mittels Verwendung vertrauten Materials, wie zB des Textes der eigenen Bachelorarbeit. Am Ende des Kurses sollen die Studierenden ein besseres Verständnis dafür haben, auf welche Weise statistisches Grundlagenwissen und schreibtheoretische Konzepte den Ablauf und das Ergebnis von Projekten positiv (zB im Sinne des SDG12 "Nachhaltiger Konsum und Produktion") beeinflussen, und wie sie mit diesem Verständnis gute Entscheidungen sowohl im akademischen Bereich als auch außerhalb davon (zB in pharmazeutischen Firmen und in Apotheken) erreichen können.
Martina Brauns
Fakultät: Fakultät für Chemie und Pharmazie
Institut: Institut für Pharmazie
martina.brauns@uibk.ac.at
Das Thema Medizingeschichte im ländlichen Raum steht im Zentrum der Sonderausstellung 2022/23 der Montafoner Museen / Vorarlberg. In Kooperation mit dem erfahrenen Museumsteam und der Medizinhistorikerin Marina Hilber nahmen die Studierenden die Rolle der Ausstellungsmacher / innen ein und erarbeiteten nicht nur relevante medizinhistorische Inhalte, etwa zur medizinischen Infrastruktur, medizinischen Berufsgruppen und regionalspezifischen Aspekten von Gesundheit und Krankheit in dieser Vorarlberger Region, sondern konnten auch gestalterisch bei der museologischen Konzeption aktiv werden. Dadurch wurden nicht nur Fähigkeiten in der Archiv- und Quellenrecherche geschult, sondern darüber hinaus auch museologische Grundkenntnisse aufgebaut. Die Studierenden beteiligten sich zudem als Autor / innen wissenschaftlicher Texte für den Ausstellungskatalog und konnten somit erste Publikationserfahrung sammeln. Das Ausstellungsprojekt – Medizingeschichte im Montafon bot durch seine forschungsgeleitete und anwendungsorientierte Ausrichtung spannende Einblicke in die Praxis geschichtswissenschaftlicher Arbeitsfelder außerhalb der Universität.
Marina Hilber
Fakultät: Philosophisch-Historische Fakultät
Institut: Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie
marina.hilber@uibk.ac.at
In der praktischen Lehrveranstaltung „VU3 Restaurierungsübungen“, die jährlich am Institut für Archäologien der Universität Innsbruck stattfindet, wird anhand experimenteller Archäologie und moderner Restaurierungstechnik der „Lebensweg“ eines keramischen Gefäßes rekonstruiert. Diese Verknüpfung ermöglicht einerseits die Erlebbarkeit alter Kulturtechniken und bietet andererseits einen Einblick in moderne Restaurierungstechniken, indem sozusagen als übergeordneter Handlungsstrang die chaîne opératoire eines keramischen Gefäßes nachempfunden wird: Aufbereitung und Magerung eines Naturtones, diverse Herstellungstechniken wie den Gefäßaufbau, Verzierungstechniken, Gefäßbrand im Feld, Gefäßgebrauch, Zerscherbung des Gefäßes und Untersuchung des Bruchverhaltens, die Bergung, Verpackung, Reinigung, Festigung, Klebung, Ergänzung der Fehlstellen, Kolorierung der Gipsergänzung und anschließende Inventarisierung und Ausstellung von Keramik in einer Vitrine. Dabei sind psychomotorische Fertigkeiten gefordert, deren Verbesserung im Rahmen einer hochschuldidaktischen Fallstudie (2021) mittels vordefinierten Feinlernzielen nach R. H. Daves psychomotorischer Taxonomie entwickelt wurden. Der Einsatz dieser Feinlernziele erbrachte klar definierte Handlungsstrategien, die nicht nur den gesamten Arbeitsverlauf besser strukturierten, sondern auch eine kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Arbeit anhand von Überprüfungsmerkmalen förderten. Die auch für die Beurteilung eingesetzten Handlungsstrategien steigerten nachweisbar die Kompetenzentwicklung der Studierenden und erweisen sich dadurch als wertvolles Werkzeug bei der Durchführung von praktischen Lehrveranstaltungen.
Ulrike Töchterle
Fakultät: Philosophisch-Historische Fakultät
Institut: Institut für Archäologien
ulrike.toechterle@uibk.ac.at
Die Vorlesung „Physik 1: Mechanik und Wärmelehre“ für Studierende im ersten Semester beginnt mit den Grundbegriffen der Physik und knüpft an das Vorwissen aus der Schule an. Wir behandeln Messung, Maßeinheiten, Messunsicherheiten, Mechanik des Massenpunkts, des starren Körpers, deformierbarer Körper und Fluide, Newtonsche und Keplersche Gesetze, Schwingungen und Wellen, und Thermodynamik. Ich will erreichen, dass die Studierenden zunächst einmal die wesentlichsten Grundlagen verstehen, die in jedem Teilbereich der Physik eine Rolle spielen: zum Beispiel wie genau kann ich Experimente durchführen und Theorien aufstellen. Im nächsten Schritt sollen die Studierenden die Themen der Klassischen Mechanik und Wärmelehre verstehen und so nachvollziehen können, dass sie diese jemand anderem mit einfachen Worten erklären können. Gleichzeitig sollen ihnen die Relationen zwischen physikalischen Größen, Parametern und Kräften bewusst werden. Dieses naturwissenschaftliche Denken ist die Grundlage für ein Studium der Physik und sollte auch von Beginn an trainiert werden. Es ist mir wichtig, dass die Studierenden das große Ganze („Bigger Picture“) verstehen und ihnen klar ist, wieso zum Beispiel die oft als „alt und verstaubt“ gesehene Klassische Mechanik heute noch relevant ist und wo und wie sie Anwendung findet. In der Vorlesung lernen die Studierenden Schritt für Schritt Aufgaben zu lösen und neue Themen schneller zu begreifen. Es soll ihnen die Angst vor neuen Herausforderungen genommen und ihre Problemlösekompetenz gestärkt werden. Ich beteilige die Studierenden aktiv an der Vorlesung, in dem ich ihnen Fragen stelle oder sie an Experimenten teilnehmen lasse. Ich erzähle den Studierenden auch wie physikalische Forschung in der Realität verläuft und dass es meistens Teamarbeit ist. Am Ende der Vorlesung sollten die Studierenden auch die Fähigkeit besitzen, sich zu aktuellen Fragen der Gesellschaft (zB Klimaschutz, Atomenergie) eine fachlich fundierte eigene Meinung zu bilden. Auch im praktischen Leben hoffe ich, dass der Inhalt dieser Vorlesung zu gesellschaftsrelevanten Konsequenzen führt. Wenn die Studierenden dann berechnen können wie sich Objekte bewegen, wie lange Bremswege sind und welche Kräfte wirken, hoffe ich, dass sie beim Auto-, Motorrad- oder Fahrradfahren umsichtig sind und auf ihre Mitmenschen achten oder auch beim Schisport besser einschätzen können wie sie bei welchen Bedingungen fahren sollen, damit sie weder sich noch andere gefährden.
Konstanze Zwintz
Fakultät: Fakultät für Mathematik, Informatik und Physik
Institut: Institut für Astro- und Teilchenphysik
konstanze.zwintz@uibk.ac.at
Die LV thematisiert pädagogisches Ethos und ist geprägt durch das im Projekt „Ethos im Lehrberuf“ erstellte Manual (Rödel, Schauer & Christof, 2021). Dies wurde für den Einsatz in der universitären Lehrer*innenbildung konzipiert und umfasst Anregungen zur Reflexion von schul- und unterrichtsbezogenen Beispielen, deren übende Bearbeitungen eine Ausbildung des professionellen Lehrer*innenethos begünstigen. In Anlehnung an die Beispieltheorie von Buck können Beispiele durch ihren Erfahrungsbezug „in eine schon vertraute Verstehenspraxis“ (Buck, 1981, S. 205) versetzen und Studierenden ermöglichen, diesen „nachzuspüren“ (Schwarz & Schratz, 2012). Jedes Beispiel thematisiert verschiedene Aspekte, birgt Ambiguitäten in den Deutungs- und Positionierungsmöglichkeiten und fordert die Studierenden zum Einnehmen einer Haltung und zur diskursiven Auseinandersetzung mit den Haltungen von Kommiliton*innen heraus. (Rödel et.al. 2022) Hierbei wird didaktisch in einem Dreischritt gearbeitet (vgl. Rödel, Schauer & Christof, 2021). In einem ersten Schritt sollen Studierende möglichst diverse Lesarten zu einem spezifischen Beispiel entwickeln. Dies geschieht durch reflexive Fragestellungen, wobei durch die Bearbeitung in Gruppen oder im Plenum eine Pluralisierung von Perspektiven ermöglicht wird. Dadurch soll eine Distanzierung auf die eigene Sichtweise zugelassen werden. Gender- und diversitätssensible Wahrnehmungen von angehenden Lehrpersonen ermöglichen eine breite Reflexion und Überlegungen für zukünftige Handlungsalternativen. In einem zweiten Schritt sollen sich Studierende auch im Hinblick auf theoretische Grundlagen sowie eigene Wertvorstellungen positionieren und dies vor anderen vertreten und argumentieren. In einem dritten Schritt wird durch eine reflexive Herangehensweise Irritation erzeugt, um zu einer Distanzierung von und einer Relativierung der eigenen Position bewegt zu werden. In der intensiven Auseinandersetzung mit Lesarten, Positionierungen und Irritationen (Dreischritt) werden darüber hinaus Ambiguitäten unter (professions-)theoretischer Bezugnahme aus den Beispielen herausgebildet und diskutiert. Aufbauend auf Theorien des päd. Ethos sowie päd. Professionalität (EPIK) und dem Einordnen ethischer, bildungs- und übungstheoretischer Grundlagen für eine Neufassung von Ethos sollen Studierende moralische Entscheidungsfähigkeit üben und pädagogische Beispiele systematisch verstehen/theoriegestützt analysieren, um neue Handlungsoptionen zu generieren.
Bildungslaboratorium - Reflexion und Entwicklung im pädagogischen Kontext - Pädagogisches Ethos
Fakultät: Fakultät für LehrerInnenbildung
Institut: Institut für LehrerInnenbildung und Schulforschung
gabriele.schauer@uibk.ac.at
Die Kategorie Lehreplus! klassisch wurde 2020 mit dem Schwerpunkt „Forschendes Lernen – forschungsgeleitete Lehre“ ausgeschrieben und erhielt 44 Einreichungen. Nach einer ersten Begutachtung wurde aus allen Einreichungen eine Shortlist erstellt. Eine 7-köpfige Jury hat schließlich den Preisträger-Lehrveranstaltung ausgewählt und entschied sich, zusätzlich zwei Anerkennungspreise zu vergeben. Erstmalig wurden der Jury die Einreichungen in anonymisierter Form zur Verfügung gestellt.
Die Kategorie Lehreplus! Studierende wurde von der ÖH Innsbruck ausgeschrieben und erhielt 12 Nominierungen. Die Organisation und Auswahl des Preisträgers bzw. der Preisträgerin obliegt allein der Studierendenvertretung. Der Fokus lag in diesem Jahr auf Distance Learning in Zeiten von Corona sowie auf Feedback-Kultur und Praxisbezug. Auch hier wählte eine Jury den Preisträger aus.
Lehreplus! klassisch: Leonhard Dobusch, Professor am Institut für Organisation und Lernen
Der Online-Kurs „Organizing in Times of Crisis: The Case of Covid–19” bündelt aktuelle Forschung aus den Bereichen Krisenmanagement und Krisenbewältigung und wurde im April ins Leben gerufen. Leonhard Dobusch vom Institut für Organisation und Lernen wirft dabei gemeinsam mit sieben Kolleg*innen der Universitäten Innsbruck und Linz, der Universität Hamburg, der Leuphana Universität Lüneburg, der Freien Universität Berlin, der Europa-Universität Viadriana Frankfurt/Oder und des Humboldt Instituts für Internet und Gesellschaft Berlin einen wissenschaftlichen Blick auf viele Aspekte der Corona-Krise.
Leonhard Dobusch über seine ausgezeichnete Lehrveranstaltung: https://www.youtube.com/watch?v=j6jZnBvJ228
Lehreplus!-Studierende: Hermann Mitterhofer, Professor am Institut für Psychosoziale Intervention und Kommunikationsforschung
Hermann Mitterhofer wurde von Studierenden für sein großes Engagement, seine gelebte Feedback-Kultur sowie für seine Offenheit in der Lehre ausgezeichnet. Im Rahmen seiner Lehre zu den Themen Konflikt, Trauma, Gewalt ist es ihm gelungen, diese innerhalb kürzester Zeit auf ein virtuelles Format anzupassen und dabei so auf die Studierenden einzugehen, dass diese dem Unterricht trotz der neuen Rahmenbedingungen ideal folgen konnten.
Hermann Mitterhofer über seine ausgezeichnete Lehre: https://www.youtube.com/watch?v=MRZ4XvfImj4
Die Lehreplus! Anerkennungspreisträger
Lehreplus!-Anerkennungspreis: Bastian Joachim-Mrosko und Michael Meyer
In ihrem Proseminar Wissenschaftliches Schreiben, Formulieren und Präsentieren im Sommersemester 2020 wanden die Lehrenden ein innovatives Konzept an. Dabei durchliefen die Studierenden in der Arbeit mit aktuellen Erkenntnissen aus der Forschung und realen Datensätzen einen Peer Review-Prozess in allen unterschiedlichen Rollen und Perspektiven. Während des Kurses lernten die Studierenden verschiedene Möglichkeiten des Feedbacks kennen und zu verwenden.
Lehreplus!-Anerkennungspreis: Frank Welz
Das Konzept seiner Lehrveranstaltungen (VO und PS) VO Wissenschaftstheorie und Methodologie der Sozialwissenschaften im Wintersemester 2019/20 greift das Prinzip des forschenden Lernens auf gelungene Weise auf. Die Studierenden setzten sich mit dem Verständnis von/für Forschung im Gesamtkontext der Universität auseinander, indem sie Interviews mit Forschenden anderer Disziplinen führen und deren wissenschaftliche Praktiken untersuchen.
Lehreplus! klassisch: Univ.-Prof. Dr. Christian Friedrich Bauer und Univ.-Prof. Mag. Dr. Gilles Reckinger
für die Lehrveranstaltung „Rechtspopulismus und neue Rechte in Innsbruck. Erkundungen eines Milieus.“
Univ.-Prof. Dr. Bauer studierte Katholische Theologie in Würzburg, Tübingen und Pune/Indien sowie Semiotik an der TU Berlin. Er war von 2008-2012 Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Praktische Theologie in Tübingen und absolvierte längere Forschungsaufenthalte in Paris. Seit 2012 ist er Professor für Pastoraltheologie und Homiletik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck. Zu seinem Forschungsansatz siehe Explorative Theologie: Aus dem Alltag von Menschen lernen
Univ.-Prof. Dr. Reckinger ist Europäischer Ethnologe mit den Arbeitsschwerpunkten Migration, Prekarität und Europäisches Grenzregime. Von 2013 – Sept. 2018 war er Stiftungsprofessor für Interkulturelle Kommunikations- und Risikoforschung am Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie der Philosophisch-Historischen Fakultät. Aktuell ist er Rektor des Institut supérieur de l'économie in Luxemburg. Sein Buch „Lampedusa. Begegnungen am Rande Europas" (Peter Hammer Verlag, 2013) erhielt den Bruno Kreisky Preis für das politische Buch und stand auf der Shortlist für den „Opus Primum" der Volkswagenstiftung. Zuletzt erschien "Bittere Orangen. Ein neues Gesicht der Sklaverei in Europa."
Siehe auch https://www.uibk.ac.at/newsroom/augen-oeffnen.html.de.
Lehreplus! Digitale Medien und Lehreplus! Studierende: Mag. Dr. Erica Autelli
für die Lehrveranstaltung „Italienisch 2: Grammatik und Wortschatz (B2)“
Frau Mag. Dr. Autelli ist Doktorin der Sprach- und Medienwissenschaft und als Senior Lecturer am Institut für Romanistik und am Institut für Translationswissenschaft der Universität Innsbruck tätig. Sie ist außerdem Leiterin eines FWF Projekts mit dem Titel „GEPHRAS: Das ABC genuesischer und italienischer Phraseme (Kollokationen und Idiome)“ und Vertreterin der Universität Innsbruck im wissenschaftlichen Beirat für die Reform der Zweisprachigkeitsprüfung in Bozen. Zuvor war Frau Dr. Autelli Lehrerin an verschiedenen Schulen und Bildungsinstitutionen und bereits mehrere Jahre lang an zwei phraseologischen Forschungsprojekten der Romanistik beteiligt. Lehraufträge am Institut für Fachdidaktik und zahlreiche Gastlehrveranstaltungen und -vorträge, u.a. in Nord- und Süditalien, Brasilien und Schweden, runden ihr Profil ab.
Lehreplus! klassisch
Fakultät für Betriebswirtschaft
- Mag. Alexander Peter Kupfer, PhD, Inst. f. Banken und Finanzen
- Univ.-Prof. Dr. Julia Brandl, Inst. f. Organisation und Lernen
Fakultät für Biologie
- assoz. Prof. Dr. Georg Wohlfahrt, Inst. f. Ökologie (im Team mit Dr. Fabien Maussion, Wolfgang Gurgiser, PhD)
Fakultät für Chemie und Pharmazie
- Dr. Stefan Vanicek, BSc MSc, Inst. f. Allgem., Anorgan. u. Theoret. Chemie
Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften
- Dr. Fabien Maussion, Inst. f. Atmosphären- und Kryosphärenwissenschaften (im Team mit assoz. Prof. Dr. Georg Wohlfahrt, Wolfgang Gurgiser, PhD)
- Wolfgang Gurgiser, PhD, Inst. f. Atmosphären- und Kryosphärenwissenschaften (im Team mit Dr. Fabien Maussion, assoz. Prof. Dr. Georg Wohlfahrt)
Katholisch-Theologische Fakultät
- Univ.-Prof. Dr. Christian Friedrich Bauer, Inst. für Praktische Theologie (im Team mit Univ.-Prof. Mag. Dr. Gilles Reckinger)
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
- Marianne Toesca, MA, Inst. f. Romanistik
- Mario Vincenzo Casale, Inst. f. Romanistik
Philosophisch-Historische Fakultät
- assoz. Prof. Dr. Kordula Schnegg, Inst. f. Alte Geschichte und Altorientalistik
- Dr. Konrad Kuhn, nst. f. Geschichtswiss. und Europäische Ethnologie
- Univ.-Prof. Dr. Timo Heimerdinger, MA, Inst. f. Geschichtswiss. und Europäische Ethnologie
- Univ.-Prof. Mag. Dr. Gilles Reckinger, Inst. f. Geschichtswiss. und Europäische Ethnologie (im Team mit Dr. Christian Friedrich Bauer)
Rechtswissenschaftliche Fakultät
- ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Raimund Pittl, Inst. f. Zivilrecht
Lehreplus! Digitale Medien
Fakultät für Betriebswirtschaft
- Mag. Mag. Alexander Anton Plaikner, Inst. f. Strat. Management, Marketing und Tourismus
- Birgit Pitscheider, MA MSc, Inst. f. Organisation und Lernen, AB Wirtschaftssprachen
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
- Mag. Dr. Erica Autelli, Inst. f. Romanistik
Philosophisch-Historische Fakultät
- Mag. Dr. Sandra Heinsch-Kuntner, Inst. f. Alte Geschichte und Altorientalistik
Lehreplus! Studierende
Fakultät für Betriebswirtschaft
- Birgit Pitscheider, MA MSc, Inst. f. Organisation und Lernen, AB Wirtschaftssprachen
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
- Mag. Dr. Erica Autelli, Inst. f. Romanistik
Fakultät für Soziale und Politische Wissenschaften
- Adham Hamed, MA, Inst. f. Politikwissenschaft
Lehreplus!
Philosophisch-Historische Fakultät, Institut für Alte Geschichte und Altorientalistik
für “Archäologische Schule im Orient“
HEINSCH-KUNTNER Sandra
KUNTNER Walter
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät, Institut für Anglistik
für “Reading/Writing IV“
OBERHOFER Kathrin
Fakultät für Betriebswirtschaft, Institut für Strategisches Management, Marketing und Tourismus
für “PhD Entrepreneurship“
TREUTINGER Kathrin
Lehreplus! Kategorie e-learning
Fakultät für Betriebswirtschaft, Institut für Organisation und Lernen
für “Open Organizations and Organizational Openness“
DOBUSCH Leonhard
Fakultät für Betriebswirtschaft, Institut für Organisation und Lernen, Arbeitsbereich Wirtschaftssprachen
für “Mediendidaktische Aspekte des E-Learnings“, „Wirtschaftsenglisch 2“
PITSCHEIDER Birgit
Fakultät für Betriebswirtschaft:
- Univ.-Prof. Mag. Mag. Dr. Leonhard Dobusch, Institut für Organisation und Lernen
- Birgit Pitscheider, MA MSc, Institut für Organisation und Lernen, AB Wirtschaftssprachen
- Kathrin Treutinger, BSc MSc, Institut für Strategisches Management, Marketing und Tourismus
Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften:
- ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Georg Mayr, Institut für Atmosphären- und Kryosphärenwissenschaften
Fakultät für Mathematik, Informatik und Physik:
- Univ.-Prof. Dr. Aart Middeldorp Institut für Informatik
- Assoz. Prof. Dr. Georg Moser, Institut für Informatik Team Univ. Prof. Mag. Dr. Alexander Ostermann und Dipl.-Ing. Tobias Hell, BSc PhD, Institut für Mathematik
- Univ.-Prof. Dipl.-Inf. Dr. Matthias Harders, Institut für Informatik
- Dr. Eva Zangerle, Institut für Informatik
Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft:
- Mag. Dr. Christine Unterrainer, Institut für Psychologie
Fakultät für Volkswirtschaft und Statistik:
- niv.-Prof. Mag. Dr. Gottfried Tappeiner, Institut für Wirtschaftstheorie, -Politik und -geschichte
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät:
- Mag. Martin Bauer, Institut für Sprachen und Literaturen
- Mag. Dr. Ulla Ratheiser, Institut für Anglistik Univ.-Prof.
- Mag. Dr. Wolfgang Stadler, Institut für Slawistik
- Dr. Kathrin Oberhofer, Institut für Anglistik
Philosophisch-Historische Fakultät:
- Team Mag. Dr. Sandra Heinsch-Kuntner und Mag. Dr. Walter Kuntner, Institut für Alte Geschichte und Altorientalistik
School of Education - Fakultät für LehrerInnenbildung:
- Mag. Benjamin Kremmel, Institut für Fachdidaktik
Qualität in der Lehre ist der Universität Innsbruck ein besonderes Anliegen. Mit dem Lehreplus!-Preis und dem E-Learning-Preis werden deshalb regelmäßig hervorragende Leistungen im Bereich der Lehre honoriert. Im Rahmen der Preisverleihung diskutierten der ehemalige Präsident der deutschen Hochschulrektorenkonferenz Klaus Landfried mit dem vormaligen österreichischen Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle über „Bildung durch Bologna“. Roland Psenner, Vizerektor für Lehre und Studierende, begrüßte die Preisträgerinnen und Preisträger: „Um Studierenden die besten Möglichkeiten für ihren erfolgreichen Abschluss bieten zu können, müssen und dürfen wir auf die wichtigste Ressource zurückgreifen, die wir bieten können - unsere Lehrenden. An der Uni Innsbruck sind wir stolz auf so hervorragende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die wir heute in den Mittelpunkt stellen dürfen.“
Preisträger:innen Lehreplus!
Vom Insitut für Botanik wurde Stefan Mayr gemeinsam mit Birgit Dämon und Markus Nolf für ihre Leistungen in der Lehrveranstaltung „Einführung in die Botanik: Bau und Funktion der Pflanzen“ ausgezeichnet. Überreicht wurde der Preis von Laudator Paul Illmer und Roland Psenner.
An der Philosophisch Historischen Fakultät wurde das Projekt „historia scribere“, geleitet von Gunda Barth-Scalmani, Irene Madreiter und Eva Pfanzelter, mit dem LehrePlus! Preis ausgezeichnet. Überreicht wurde der Preis von Laudator Klaus Eisterer und Roland Psenner.
Lars Keller vom Instiut für Geographie wurde für sein Engagement im „Seminar zur Fachdidaktik“ sowie diverse Exkursionen mit dem LehrePlus!-Preis von Laudator Ernst Steinicke und Roland Psenner ausgezeichnet.
Laudatorin Hannelore Weck-Hannemann überreichte gemeinsam mit Roland Psenner den diesjährigen e-learning Preis an das Team rund um Achim Zeileis vom Institut für Statistik, für deren Einsatz in der Vorlesung Mathematik.
Klaus Eisterer und Roland Psenner überreichten den zweiten E-Learning-Preis an Sandra Heinsch-Kuntner und Walter Kuntner für deren Arbeiten zur „digitalen Grabungsdokumentation“.
Sonderpreis der Jury
Der Sonderpreis der Jury ging an die Fakultät für Betriebswirtschaft. Ulrike Hugl erhielt von Laudator Michael Habersam und Roland Psenner den Preis für ihr Projekt „IPTV/live streaming von Groß-LVs für Lehrende aller Fakultäten im SoWi Gebäude“.
Nominiert wurden die Preisträgerinnen und Preisträger von Vertreterinnen und Vertretern der Studierenden und der Fakultäten in folgenden Kategorien: Professionalität, Begeisterung, Engagement; Praxisnähe, Forschungsbezug, Medieneinsatz; Innovation, Weiterentwicklung der Lehre; Verbesserung der Ausbildungsqualität; Förderung der Fertigkeiten und Schlüsselqualifikationen der Studierenden; Besondere Herausforderungen; Engagement für gute Lehre und Prüfungen. Da es sich durchwegs um gut durchdachte und neue Konzepte handelte, war die Entscheidung nicht einfach Über die Gewinnerinnen und Gewinner entschied schließlich eine Jury, bestehend aus Rektor Tilmann Märk, Vizerektor Roland Psenner, ÖH-Vorsitzendem Benjamin Rohrer, Dekan Michael Schratz, Fakultätsstudienleiter Wolfgang Stadler, Senatsmitglied Walter-Michael Grömmer und Fachdidaktik-Expertin Suzanne Kapelari.
Lehrplus! Preisträgerinnen und Preisträger
Dr. Dunja Brötz vom Bereich Vergleichende Literaturwissenschaft am Institut für Sprachen und Literaturen verknüpft in ihren Lehrveranstaltungen das theoretisch vielschichtige und komplexe Gebiet der Intermedialitätsforschung mit praktischen, künstlerischen Ausdrucksformen. Sie bindet dabei international renommierte Künstlerinnen und Künstler aktiv in die Lehre ein und eröffnet so den Studierenden einen Einblick in Berufsfelder, die für sie in Zukunft interessant sein könnten. Mit diesem Ansatz verkörpert die Preisträgerin das universitäre Ideal der Einheit von Forschung und Lehre im besten Sinne.
In ähnlicher Weise verwirklichte Dr. Silke Meyer vom Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie im Studienprojekt „Money Matters. Umgang mit Geld als soziale und kulturelle Praxis“ die Idee des forschenden Lernens. Sie führte Studierende in drei Semestern durch einen gesamten Forschungsprozess von der Aneignung der theoretischen Grundlagen über den Entwurf und die Durchführung eines eigenen Projekts bis hin zur Präsentation der Ergebnisse.
Eine außergewöhnlich positive Lernatmosphäre konstatieren die Studierenden auch DI Tobias Josef Hell vom Institut für Mathematik. Gerade in trocken anmutenden Lehrveranstaltungen, wie Statistik oder Numerischer Mathematik, stellt der Preisträger stets konkrete Bezüge zur wissenschaftlichen und beruflichen Praxis her. Seine Überzeugung, dass sich Wissensvermittlung an der Universität nicht nur auf die Lehre im engeren Sinn beschränkt sondern sich der Bevölkerung öffnen soll, zeigt er in seinem Engagement für Veranstaltungen wie Mathe-Cool, Girl’s Day oder Studieren Probieren.
Dr. Herbert Stocker vom Institut für Wirtschaftstheorie, Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsgeschichte begeistert seine Studierenden mit einem sehr praxisorientierten Unterricht für seine Lehrveranstaltung zur Ökonometrie. Mit einem eigens entwickelten Prüfungs- und Unterstützungskonzept ermöglicht er den Studierenden ein spielerisches Lernen in einer angstfreien Umgebung. Serien von Quicktests, Online-Projekten und ein umfangreicheres Schlussprojekt ermöglichen ihnen das eigenständige Üben des Erlernten.
Mit universitärer Lehre werden derzeit insbesondere überfüllte Hörsäle und schlechte Betreuungsverhältnisse assoziiert. Demgegenüber stehen jedoch zahlreiche Lehrende, die der Situation mit überdurchschnittlichem Engagement, Begeisterung und innovativen Lehrmethoden begegnen. „Gerade in Zeiten wie diesen sind engagierte Lehrende ein unbezahlbarer Schatz. Mit Lehreplus! wollen wir ein Zeichen der Dankbarkeit und Anerkennung setzen“, erklärt Margret Friedrich, Vizerektorin für Lehre und Studierende an der Universität Innsbruck. „Gute Lehre ist Gold wert.“ Ganz in diesem Sinne wurde das Preisgeld im Rahmen des Festaktes gemeinsam mit einem Goldbarren aus Schokolade überreicht.
Die zwei mit 2.000 Euro dotierten Hauptpreise ergingen in diesem Jahr an o. Univ.-Prof. Dipl.-Chem. Dr. Hubert Huppertz von der Fakultät für Chemie und Pharmazie und an Frau Lic. Muryel Derlon von der Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät, um ihre exzellenten Leistungen im Bereich der Lehre auszuzeichnen. Hubert Huppertz wurde für seine anschaulichen, experimentreichen Chemie-Lehrveranstaltungen ausgezeichnet, bei denen er mit unzähligen Knalleffekten Aha-Erlebnisse bei seinen Studierenden erzeugt. Muryel Derlon erhielt den Lehreplus! Award für ihre umfangreichen Übersetzungsprojekte, bei denen Studierenden u.a. Audioguidetexte für das Kunsthistorische Museum oder Schloss Ambras ins Französische übersetzten.
Vier Anerkennungspreise, für äußerst aufwendige und umfassende Projekte, bei denen die Preisträgerinnen und Preisträger je zwei Tutoriumsstunden erhielten, ergingen in diesem Jahr an: Dipl.-Ing. Anastasia Blioumi und Dipl.-Ing. Daniel Renk, Fakultät für Bauingenieurwissenschaften, Mag. Martin Florian Müller Bakk., Philosophisch-Historische Fakultät, Mag. Dr. Sandra Heinsch und Mag. Dr. Walter Kuntner, Philosophisch-Historische Fakultät, Dipl-Ing. Dr. Anton Kraler, Fakultät für Bauingenieurwissenschaften.
Die zwei mit 2.000 Euro dotierten Hauptpreise ergingen in diesem Jahr an o. Univ.-Prof. Dipl.-Chem. Dr. Hubert Huppertz von der Fakultät für Chemie und Pharmazie und an Frau Lic. Muryel Derlon von der Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät, um ihre exzellenten Leistungen im Bereich der Lehre auszuzeichnen.
Hubert Huppertz wurde für seine anschaulichen, experimentreichen Chemie-Lehrveranstaltungen ausgezeichnet, bei denen er mit unzähligen Knalleffekten Aha-Erlebnisse bei seinen Studierenden erzeugt. Muryel Derlon erhielt den Lehreplus! Award für ihre umfangreichen Übersetzungsprojekte, bei denen Studierenden u.a. Audioguidetexte für das Kunsthistorische Museum oder Schloss Ambras ins Französische übersetzten.
Vier Anerkennungspreise, für äußerst aufwendige und umfassende Projekte, bei denen die Preisträgerinnen und Preisträger je zwei Tutoriumsstunden erhielten, ergingen in diesem Jahr an: Dipl.-Ing. Anastasia Blioumi und Dipl.-Ing. Daniel Renk, Fakultät für Bauingenieurwissenschaften, Mag. Martin Florian Müller Bakk., Philosophisch-Historische Fakultät, Mag. Dr. Sandra Heinsch und Mag. Dr. Walter Kuntner, Philosophisch-Historische Fakultät, Dipl-Ing. Dr. Anton Kraler, Fakultät für Bauingenieurwissenschaften.
Rektor Karlheinz Töchterle konnte bei der erstmaligen Verleihung dieses Preises neben den Nominierten und ihren Angehörigen auch zahlreiche VertreterInnen der Universität Innsbruck sowie der Studierendenvertretung begrüßen. „Ich danke der Vizerektorin für Lehre und Studierende für die Idee, diesen Preis heute zu verleihen, denn er trägt sowohl nach außen als auch nach innen, wie wichtig uns die Lehre ist“, so Töchterle in seinen Eröffnungsworten.
Auch die Vizerektorin für Lehre und Studierende der Universität Innsbruck, Prof. Margret Friedrich, betonte im Rahmen ihrer Begrüßung die Bedeutung des Preises, der vor rund eineinhalb Jahren angedacht und nun 2008 erstmalig verliehen wurde. Bei der Konzeptionierung des Preises sei das Ziel gewesen, unter Berücksichtigung des breiten Fächerangebots der Universität Innsbruck, gute Lehre beispielhaft auszuzeichnen. „Im Vizerektorat für Lehre und Studierende haben wir uns verstärktes Engagement in der Hochschuldidaktik schon seit längerem zum Ziel gesetzt“, so Vizerektorin Friedrich. Steigende Studierendenzahlen sowie ökonomischer Druck mache Qualitätssicherung und –steigerung in der Lehre unabdingbar. „Wir wollen unsere Studierenden für die Zukunft vorbereiten mit qualitativ hochwertigen Studienprogrammen, sinnvollen Inhalten auf dem neuesten Stand der Wissenschaft, Anregungen zum Weiterdenken, Reflektieren und mit der Möglichkeit, die eigenen Interessen und Fähigkeiten zu entdecken, auszubauen und weiter zu verfolgen“, erklärte Friedrich. „Um dies zu erreichen, brauchen wir begeisterte Forscherinnen und Forscher, die diese Begeisterung auch für die Lehre mitbringen.“ An die PreisträgerInnen gewandt betonte Friedrich: „Für unsere Universität ist gute Lehre ein Schatz, sie ist Gold wert, deshalb haben wir uns entschlossen, Ihnen das Preisgeld in Form einer Schatztruhe mit einem Goldbarren zu überreichen.“
Eine Jury bestehend aus VertreterInnen des Rektorats, des Senats, der Fakultäten, der ÖH sowie einer Expertin für Hochschuldidaktik wählte aus 41 Vorschlägen drei GewinnerInnen aus, die ein Preisgeld von je 2000 Euro erhalten. Aufgrund der hohen Qualität der Anträge wurden auch drei Anerkennungspreise verliehen. Diese werden im nächsten Studienjahr mit je zwei vom Vizerektorat für Lehre und Studierende finanzierten Tutoriumsstunden unterstützt.
Preisträgerin Mag. Isabel Arranz-Sanz
Isabel Arranz-Sanz, Vertragslehrerin für Spanisch am Institut für Romanistik, wird für ihr großes Engagement in der Lehre, bei der sie größten Wert auf Praxisbezug legt, ausgezeichnet. Im WS 07/08 leitete sie ein Projektseminar mit dem Titel „Vom Herzen Europas ins Herz Südamerikas“, bei dem Studierende ein Sozialprojekt zur Unterstützung eines Kinderheims in Paraguay durchführten. In den Semesterferien unternahmen die Studierenden auch eine Exkursion nach Paraguay, um dort für ein Monat unterstützend mitzuarbeiten. Druch das Sozialprojekt ermöglichte Arranz-Sanz ihren Studierenden neben der Verbesserung der Sprachkenntnisse kulturelles und landeskundliches Wissen und vor allem Sozialkompetenz zu erwerben.
Preisträgerin Prof. Mag. Dr. Elisabeth Brandhofer
Die Erziehungswissenschaftlerin wird mit dem Preis Lehre Plus! ausgezeichnet, da sie durch die große Praxisnähe in ihren Seminaren, den Studierenden ermöglicht, das Vorgetragene selbst zu erleben. Ihre Lehre zeichnet sich durch hohe fachliche Kompetenz und große methodische Vielfalt, wie zum Beispiel hervorragende Gruppenarbeitsmethoden, aus.
Preisträger:innen Prof. DI Dr. Wolfgang Fellin, DI Ansgar Kirsch, Prof. DI Dr. Dimitrios Kolymbas, DI Daniel Renk und DI Barbara Schneider-Muntaus
Die Gruppe von Lehrenden am Institut für Infrastruktur, Arbeitsbereich Geotechnik und Tunnelbau, erhalten den Preis Lehre Plus! für ihre aufeinander abgestimmten und mit fundierten hochschuldidaktischen Methoden durchgeführten Lehrveranstaltungen. Ihr Konzept basiert dabei nicht auf Frontalunterricht, sondern sie legen größten Wert darauf, dass die Studierenden Lösungsansätze selbst erarbeiten. Unterstützt wird dieses Konzept durch den Einsatz von diversen Praxisprojekten und des eCampus.
Die Anerkennungspreise gingen an Prof. Jürgen Huber, Institut für Banken und Finanzen, MMag. DDRr. Annemarie Rettenwander, Institut für Psychologie und Prof. Dr. Bernhard Fügenschuh, Institut für Geologie und Paläontologie.