Uni Innsbruck schützt MitarbeiterInnen der Stiftungsprofessur
Mit der gestrigen Aussendung von Alexander Siedschlag und der Nennung von MitarbeiterInnen der Stiftungsprofessur wurde ein abschließender Höhepunkt in der Causa erreicht. "Die Universitätsleitung verwehrt sich gegen die Verharmlosung des nachweislichen Mobbings durch Siedschlag und gegen rufschädigende und falsche Verschwörungstheorien. Wir müssen unsere MitarbeiterInnen vor Angriffen in der Öffentlichkeit schützen und prüfen rechtliche Schritte", erklärt das Rektorat.
Das Rektorat wurde am 14. Mai erstmals auf Verfehlungen in der MitarbeiterInnenführung von Alexander Siedschlag informiert. Zur Prüfung der Vorwürfe wurde Siedschlag freigestellt und letztendlich am 25. Mai entlassen. "Dem Rektorat liegen neun belastende Aussagen von MitarbeiterInnen gegen Siedschlag vor. Anstatt sich den Vorwürfen zu stellen, hat Siedschlag sich während der Dienstfreistellung zudem über ausdrückliche Anweisungen seines Arbeitgebers hinweg gesetzt. Die Entlassung war die einzig mögliche Antwort auf das Verhalten Siedschlags", so HR Dr. Martin Wieser, Vizerektor für Personal und Infrastruktur. Der Betriebsrat hat der Entlassung ausdrücklich zugestimmt. Der Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen hatte keine Einwände gegen die Schritte, die das Rektorat gesetzt hat. Die Stiftungsprofessur ist weiterhin aufgrund eines bestehenden Vertrages mit dem Bundesministerium für Landesverteidigung bis 2009 ein Teil dieser Universität. Aus der Zeit von Bundesminister Günther Platter liegt zudem eine Zusage für eine Verlängerung um weitere fünf Jahre vor. Beide Vertragspartner, Universität und Bundesminsterium, werden sich gemeinsam auf die weitere Vorgehensweise verständigen. Alexander Siedschlag ist jedenfalls nicht mehr ein Angehöriger der Uni Innsbruck und damit auch nicht mehr Professor der Stiftungsprofessur für Europäische Sicherheitspolitik. Siedschlag hat bis zum heutigen Tag noch kein Rechtsmittel gegen seine Entlassung eingelegt.
Im Zusammenhang mit der Causa Siedschlag wurde auch die IT-Infrastruktur der Universität in Misskredit gebracht. Zum Thema Datensicherheit erfüllt die Universität Innsbruck jedoch die höchsten Standards. "Wer seine Daten schützen will, dem stehen an der Universität Innsbruck moderne Sicherungssysteme zur Verfügung", bestätigt Wieser. Forschungsprojekte in den Bereichen Chemie, pharmazie und in der Medizin wären ansonsten in Innsbruck undenkbar. Alle technischen Maßnahmen zur Sicherung von Daten stoßen dort an ihre Grenzen, wo MitarbeiterInnen ihren Daten und den Zugang zu ihnen durch unsachgemäßen Umgang mit der IT Infrastruktur gefährden (z.B. durch fehlenden Paßwortschutz).
Die Universität Innsbruck weist alle Zusammenhänge der Kündigung von Siedschlag mit seiner Rektorskandidatur und EADS-Sponsorings zurück. Der amtierende Rektor steht für eine weitere Periode nicht mehr zur Verfügung und die EADS-Sponsorings in der Höhe von ca. 5.000,-- Euro, die Siedschlag eingeworben hat, sind seit 2005 allgemein bekannt und stehen in keiner Verbindung mit seiner Entlassung 2007.
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MMag. Jürgen Steinberger
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