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Niewiadomski Jozef: Doctrices et doctores jubilares: Begnadete Existenzen
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Doctrices et doctores jubilares: Begnadete Existenzen
(Laudatio des Dekans Univ.-Prof. Dr. Józef Niewiadomski bei der Feier „Goldenes Doktorjubiläum" am 30. Mai 2008 im Congress Innsbruck)

Autor:Niewiadomski Jozef
Veröffentlichung:
Kategoriefak
Abstrakt:
Publiziert in:# Originalbeitrag für den Leseraum
Datum:2008-07-12

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

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Die Nacht vor der Feier des Goldenen Doktorjubiläums war keine ruhige Nacht. Professor Dr. Isak Borg träumt. Und er träumt einen jener Träume, die man lieber nicht geträumt hätte. Der sechsundsiebzigjährige Mann steht einsam in einer menschenleeren Straße da; er hat die Orientierung verloren. Seine Augen hebt er auf zu der großen Straßenuhr, doch diese hat keine Zeiger. Nervös greift er zu seiner Taschenuhr. Vergebens sucht er auch dort nach Orientierung in der Zeit, er - der alt gewordene Mann, dem die Orientierung im Raum abhanden gekommen ist. Das einzige, was ihm bleibt, was ihm das Leben zu strukturieren scheint, ist sein eigener Herzschlag. Und dann... dann taucht ein Wagen auf. Ein Leichenwagen, ein Wagen ohne Kutscher. Der Wagen verfängt sich in der Straßenlaterne. Die Pferde ziehen und ziehen, bis sich ein Rad vom Wagen löst und neben dem verängstigten Mann an der Hausmauer zerschellt. Doch damit ist der Albtraum nicht zu Ende. Im Gegenteil: Er steigert sich. Unser doctor jubilaris wird mit dem offenen Sarg konfrontiert. Eine Hand ergreift seine Hand und zieht ihn zu sich in den Sarg hinunter. Entsetzt muss der Professor in sein eigenes Gesicht blicken. Der Tote im Sarg scheint sein Double oder er selber zu sein. Verstört wacht er auf. Die Uhr auf seinem Nachttisch zeigt auf „Drei". Er steht auf und beschließt zu der Feier seines goldenen Doktorjubiläums mit dem Wagen zu fahren, anstatt das Flugzeug zu benutzen. So wird die Reise zu seiner Universitätsstadt zugleich eine Reise in die Vergangenheit. Erinnerungen tauchen auf und mehrere Träume folgen noch im Verlauf dieses denkwürdigen Tages: des Jubiläumstages von Dr. Isak Borg.

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Magnifizenz, Spektabilitäten, Senatores, vor allem aber Sie, sehr geehrte doctrices et doctores jubilares, und natürlich auch Sie, Ehe- und Lebenspartnerinnen, Familienangehörige, Freunde der Gefeierten. Aber auch Feinde sollen nicht unter den Tisch fallen, sollten sich welche hier hereingewagt haben. Was dem Naturwissenschaftler ein Zufall sein mag, das kann dem Theologen zum Zeichen werden, einem Zeichen, das den Kairos der Stunde - den unwiederholbaren Augenblick, den es nur einmal geben kann - deutet. Im Jahr 1958 - im Jahr Ihrer Promotion also - wurde der Film von Ingmar Bergman „Wilde Erdbeeren" bei den Berliner Filmfestspielen mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet. Der Film wurde Ende 1957 beendet, fast zum selben Zeitpunkt also, in dem Sie Ihre Dissertationen abschlossen, den einzelnen Rigorosa entgegenfieberten und sich auf den Abschluss freuten. 1958 ging Bergman mit dem Goldenen Bären von Berlin nach Hause zurück, 1958 trugen Sie Ihr Doktordiplom unter dem Arm und nichts, aber auch gar nichts, schien Ihnen im Wege zu stehen, um das Leben in vollen Zügen durchzuleben und zu erleben, den süßen Duft der wilden Erdbeeren - ein Symbol der unbändigen Lebenslust - einzuatmen und sich diese auch einzuverleiben. Der Zufall oder aber auch das Zeichen betreffen nun den heutigen Tag, denn der Inhalt von „Wilde Erdbeeren" fokussiert Ihre heutige Feier. In dem 50 Jahre alten weltberühmten Meisterwerk ist die Handlung auf diesen einzigen Tag komprimiert. Es ist aber eine Handlung, die voll von Erinnerungen ist. Interessanterweise verliert Bergman kein einziges Wort über das Studium und die ehemalige Alma Mater des doctor jubilaris und schenkt dem Thema auch kein einziges Bild. Existentiell scheint dem 78-Jährigen die Universität nicht so wichtig zu sein wie die Feier selbst. Der Film zielt auf die Feier hin: Die lateinischen Promotionsformeln werden gesprochen, die Trompeten spielen zum Einzug und es gibt sogar Kanonenschüsse. Diese wird es in Tirol am kommenden Sonntag zum Herz-Jesu-Fest geben.

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Nun bin ich nicht Ingmar Bergman und Sie sind auch nicht Masken, Prosopa, Personen von Dr. Borg. Deswegen können wir uns den Luxus leisten, uns einige Sekunden im damaligen Innsbruck auf der damaligen Uni aufzuhalten. Werfen wir also einen nostalgischen Blick auf das Jahr 1958 und die Uni von damals, eine Uni, deren Rektor ein Theologe war: der strenge Kirchenrechtler, der Jesuitenpater Gottfried Heinzel. Sein Prorektor: der Mediziner Anton Hittmair von der internen Medizin, und die Dekane: Bei den Theologen war es P. Emerich Coreth, an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Zivilrechtler Erich Sachers, bei den Medizinern Karl Heinz, Professor für Augenheilkunde, und an der Philosophischen Fakultät der Romanist Alvin Kuhn. Blättert man in den Vorlesungsverzeichnissen des damaligen Studienjahres, so bleibt das Auge des Theologen erstaunt auf zwei Namen haften: Professoren, die schon damals gelesen haben und sich heute noch bester Gesundheit erfreuen. Pater Hermann Zeller etwa, der damals schon Fundamentaltheologie und Konfessionskunde las, begleitete uns - der 94-Jährige, der seit 60 Jahren in Innsbruck lebt - vor einer Woche bei der Fronleichnamsprozession, oder aber P. Johannes Schasching, der damals Staatssoziologie für Theologen und Juristen las.

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Aber wie gesagt: „Wilde Erdbeeren" beschäftigen sich nicht mit dem Studium und auch nicht mit dem Zustand der alten Alma Mater. Dem 76-jährigen doctor jubilaris stellt die Feier einen Anlass dar zu Besinnung über die Vergänglichkeit des Lebens, aber auch über dessen Sinn. Warum soll es bei Ihnen anders sein? „Mein Leben ist Arbeit gewesen... mit der Sorge um das tägliche Brot hat es angefangen, mit der Liebe zur Wissenschaft ist es weitergegangen", sind die ersten Worte des Films, die ersten Worte von Dr. Borg am Tag seiner goldenen Promotion. Der erfolgreiche Wissenschaftler ist einsam. Seine Frau ist gestorben, die Beziehung zu seinem Sohn - einem ebenso erfolgreichen Mediziner - ist alles andere als glücklich. Der Weg zu seiner Heimatuniversität führt über den Ort, an dem er seine erste Praxis hatte. Der Tankwart erkennt ihn, tankt seinen Wagen voll, verweigert aber die Annahme des Geldes mit der Bemerkung: „Wir erinnern uns an vieles, was man nicht bezahlen kann. Die Leute hier wissen, was Sie Ihnen zu verdanken haben." „Vielleicht hätte ich nicht von hier weggehen sollen", sagt der Doktor mehr zu sich selber als zum Tankwart. Vielleicht hätte ich mich mit der Bodenständigkeit eines „médecin de la campagne", der Bodenständigkeit eines praktischen Arztes, eines Dorfpfarrers, eines Lehrers zufrieden geben sollen. Viele von Ihnen waren ihr Leben lang solche bodenständigen Menschen. Gerade im Zeitalter des global village, angesichts der Werbung, der gebetsmühlenartig wiederholten Versicherung über den grenzenlosen Aufstieg und die Superkarrierechancen, zu denen uns die Bildung befähigt, sind solche bodenständigen Gedanken und bodenständigen Menschen die besten Anwälte der Humanität.

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Die Schwiegertochter, die gerade dabei ist, sich von ihrem Mann zu trennen, begleitet unseren Doktor auf dieser Tagesreise. Er will ihr den Ort zeigen, an dem er immer wieder seine Sommerferien verbracht hat und glücklich war. Beim Anblick einer Lichtung im Garten erinnert er sich an die wilden Erdbeeren, die immer dort wuchsen. Er erinnert sich an die erste Liebe, die bezaubernde Cousine Sara, die dann doch seinen Bruder geheiratet hat. Der Traum vermischt sich mit der Realität der Gegenwart. Die junge Sara im Traum und der alt gewordene Mann in der Realität. „Hast Du Dich im Spiegel gesehen, alter, ängstlicher Mann? Ich habe das Leben vor mir...", sagt ihm seine Jugendliebe im Traum. Liebenswürdig - aber doch hilflos - lächelt der Mann und es ist nicht der letzte Traum dieser Reise. Plötzlich steht er vor einem Prüfer und muss drei Aufgaben lösen. Beobachtet von den gnadenlos blickenden jung gebliebenen Kommilitonen kann er keine der ihm gestellten Fragen beantworten. Das Urteil des Prüfers ist hart. „Sie sind inkompetent!" - „Und was wird die Strafe sein?" - „Die übliche! Die Einsamkeit!" - „Die Einsamkeit? Gibt es denn keine Gnade?", fragt der 76-Jährige und wacht auf. Vor seinen Augen steht die Antwort. Die konkrete Gestalt der Gnade: drei junge Studenten, die er mitgenommen hat. Sie wollen nach Italien, sind voller Lebenskraft und Optimismus. Während er schlief, erzählte ihnen die Schwiegertochter, welchen Tag der Doktor feiert. Sie haben Wiesenblumen gesammelt. Nun schenken sie ihm die Blumen mit den Worten: „Wir sind stolz, Sie kennen gelernt zu haben!", und gratulieren ihm.

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„Gibt es denn keine Gnade?", fragt der Doktor im Film und auch wir fragen uns immer wieder. Wir fragen dies in unserer Welt, die durch Professionalisierung des Alltags, durch Neudefinition der zwischenmenschlichen Beziehungen, durch Kategorien wie Anspruch und Leistung, durch Beziehungsbrüche und durch die Erfahrung der Einsamkeit geprägt ist. „Gibt es denn keine Gnade?", fragte zur Zeit Ihres Studiums in Innsbruck der damalige Dogmatikprofessor an der Theologischen Fakultät, der dann in den nachfolgenden 25 Jahren zu einer Weltberühmtheit wurde. Karl Rahner. „Haben wir eigentlich schon einmal die Erfahrung der Gnade gemacht? Wir meinen damit nicht irgendein frommes Gefühl, eine feiertägliche, religiöse Erhebung, eine sanfte Tröstung, sondern eben die Erfahrung der Gnade?" Die Art und Weise, wie der größte Theologe des 20. Jahrhunderts gerade zur Zeit Ihres Studiums, liebe Doktorinnen und Doktoren, die Frage zu beantworten suchte, hat nichts an Aktualität auch für den heutigen Tag und unsere tagtägliche Erfahrung verloren; gerade an der Schnittstelle Universität - berufliches Leben, an der Schnittstelle zwischen Beruf und der Entpflichtung von den jahrzehntelang ausgeübten beruflichen Pflichten, an der Schnittstelle einer Feier wie der heutigen. Folgen wir also ein Stück weit diesem brillanten Geist unserer Innsbrucker Theologischen Fakultät (einer seiner Schüler, Mitarbeiter und Freunde - Prof. Dr. Herbert Vorgrimler - sitzt heute auch unter Ihnen) und fragen wir, so wie er fragte: „Kann man die Gnade in diesem Leben überhaupt erfahren?" Unsere Frage lässt sich nicht einfach apriori beantworten. Vielleicht gibt es Stufen in der Erfahrung der Gnade, deren unterste auch uns zugänglich sind? Fragen wir also zunächst: Haben wir schon einmal die Erfahrung des Geistigen im Menschen gemacht? ... Wir werden vielleicht antworten: Selbstverständlich habe ich diese Erfahrung schon gemacht und mache sie täglich immer wieder. Ich denke, ich studiere, ich entscheide mich, ich handle, ich pflege Beziehungen zu anderen Menschen, ich lebe in einer Gemeinschaft, die nicht bloß auf dem Vitalen, sondern auch auf dem Geistigen beruht, ich liebe, ich freue mich, ich genieße Dichtung, ich besitze die Güter der Kultur, der Wissenschaft, der Kunst usw. Ich weiß also, was Geist ist.

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Aber so einfach ist das doch nicht. „Das alles ist zwar wahr", gibt Rahner zu bedenken, aber doch nicht alles. Weil in all diesen Erfahrungen der „Geist" als Ingredienz missverstanden werden kann, jene Zugabe, die verwendet werden kann, um das Leben schöner zu machen, so wie Musik bei einer Feier. Deswegen fragt er weiter: „Haben wir schon einmal geschwiegen, obwohl wir uns verteidigen wollten, obwohl wir ungerecht behandelt wurden? Haben wir schon einmal verziehen, obwohl wir keinen Lohn dafür erhielten und man das schweigende Verzeihen als selbstverständlich annahm? ... Haben wir schon einmal geopfert, ohne Dank, Anerkennung, selbst ohne das Gefühl einer inneren Befriedigung? Waren wir schon einmal restlos einsam? Haben wir uns schon einmal zu etwas entschieden, rein aus dem innersten Spruch unseres Gewissens heraus, dort, wo man es niemand mehr sagen, niemand mehr klarmachen kann, wo man ganz einsam ist und weiß, dass man eine Entscheidung fällt, die niemand einem abnimmt, die man für immer und ewig zu verantworten hat? Haben wir schon einmal versucht, Gott zu lieben, dort, wo keine Welle einer gefühlvollen Begeisterung einen mehr trägt, wo man sich und seinen Lebensdrang nicht mehr mit Gott verwechseln kann..., dort wo man scheinbar ins Leere und gänzlich Unerhörte zu rufen scheint, dort, wo es wie ein entsetzlicher Sprung ins Bodenlose aussieht... Haben wir einmal eine Pflicht getan, wo man sie scheinbar nur tun kann mit dem verbrennenden Gefühl, sich wirklich selbst zu verleugnen... Waren wir einmal gut zu einem Menschen, von dem kein Echo der Dankbarkeit und des Verständnisses zurückkommt...?"

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Ja, meine Damen und Herren, indem der große Karl Rahner solche Fragen anhäufte, zeigte er schon die Antwort an. Diese Fragen weisen ja hin auf die Erfahrung des Geistigen im Menschen. Es sind dies aber fundamentale menschliche Erfahrungen. Und Karl Rahner folgert dann: „Wenn wir diese Erfahrung des Geistes machen, dann haben wir (wir als Christen mindestens, die im Glauben leben) auch schon faktisch die Erfahrung des Übernatürlichen gemacht. Sehr anonym und unausdrücklich vielleicht. Aber wir wissen, wenn wir in dieser Erfahrung des Geistes uns loslassen,... dann ist nicht nur der Geist, sondern der Heilige Geist am Werk. Dann ist die Stunde seiner Gnade. ... Wenn wir uns losgelassen haben..., dann fangen wir an, in der Welt Gottes selbst, des Gottes der Gnade und des ewigen Lebens zu leben."

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„Gibt es denn keine Gnade?", fragt der 76-jährige Dr. Borg im Traum, einem der vielen Albträume, die ihn plagen in der Nacht vor der Feier und während der Reise zur Feier des Jubiläums. Und die jungen Studenten, die ihm die Wiesenblumen schenken, geben ihm die Antwort. Natürlich gibt es die Gnade. Und er selber - der doctor jubilaris - ist das Realsymbol dieser Gnade. Ein Symbol, das nicht nur auf etwas hinweist, sondern das, wofür es steht, auch gegenwärtig setzt. Er selber, seine so ambivalente, von der Vergänglichkeit und Zweifeln geprägte Existenz, lässt sich als Erfahrung der Gnade durchbuchstabieren.

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Doctrices et doctores jubilares! Was für Dr. Borg gilt, das gilt auch für Sie. Sie alle sind begnadete Existenzen! Der Kairos dieser Stunde, der Kairos dieser akademischen Feier, in der Sie gefeiert werden für 50 Jahre ihres Doktorseins, verdichtet weniger ihre Leistungen. Für diese wurden und werden sie an anderen Orten und Stellen gefeiert und ausgezeichnet. Der Kairos dieser Stunde verdichtet ihre Existenz als doctrices et doctores, eine sich über 50 Jahre erstreckende Existenz. Auch Sie werden von Träumen beflügelt und von Albträumen geplagt. Auch Ihnen setzen die Fragen zur Vergänglichkeit des Lebens und dessen Sinn zu. Und auch Sie stellen die Frage, oft zwar anonym und unausdrücklich, aber Sie stellen sie doch: Gibt es keine Gnade?

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Heute bei dieser Feier sagt Ihnen Ihre Heimatuniversität genau dasselbe, was die Studenten im Film dem doctor jubilaris sagen: „Wir sind stolz auf Sie und gratulieren Ihnen!" Das Jubiläumsdiplom steht für die Wiesenblumen und die Rektoren und Dekane für die lebensfrohen Studenten, die nach Italien wollen und Ihnen zusagen: In Ihrem Leben hat sich die Gnade verdichtet. Sie sind begnadete Existenzen. Sie haben die Erfahrung des Geistes gemacht und Sie machen sie immer noch. Deswegen wird der theologische Dekan und der kleine Dogmatiker sich noch einmal auf die Schulter des Riesen Karl Rahner stellen und schlussfolgern: Faktisch haben Sie die Erfahrung des Übernatürlichen gemacht, sehr anonym und unausdrücklich. Aber, der Heilige Geist ist am Werk und Sie leben in der Welt Gottes selbst, des Gottes der Gnade und des ewigen Lebens.

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Übrigens: Die letzte Szene des Films zeigt Dr. Borg im Bett am Abend seines Jubiläumstages. Versöhnt lächelt er vor sich hin. Seine Augen glänzen, so als ob er direkt dem lieben Gott ins Fenster schauen würde. Warum soll es bei Ihnen anders sein, liebe Doktorinnen und Doktoren, Ihnen - den begnadeten Existenzen? Für Sie alle danke ich Gott und gratuliere Ihnen auch herzlich.

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