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Ukraine: Universitäres Wissen trägt zum Wiederaufbau bei – Universität Innsbruck
Vier Personen in einem langen Gang

v.l.: Anton Kraler, Veronika Sexl, Oresta Remeshylo-Rybchynska und Barbara Tasser

Ukrai­ne: Uni­ver­si­tä­res Wis­sen trägt zum Wie­der­auf­bau bei

Eine direkte Kriegsfolge des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine sind massive Zerstörungen an Gebäuden und Infrastruktur. Eine Vereinbarung zwischen der TU Lemberg und der Uni Innsbruck besiegelt nun die universitäre Zusammenarbeit von Holzbau-Fachleuten beider Länder. Dabei geht es um die Bündelung von architekturhistorischem Wissen und modernem Know-how, um zu Wiederbelebung, Wiederaufbau und Schaffung moderner Gebäude in Holzbauweise beizutragen.

Die im Jahr 1816 gegründete Lemberger Polytechnische Nationale Universität (LPNU) ist die älteste und traditionsreichste technische Hochschule in der Ukraine. Mit über 33.000 Studierenden zählt sie zu den größten Universitäten des Landes was die Studierendenzahl betrifft. Vergleichbar mit der Universität Innsbruck sind die Anzahl der angebotenen Studienprogramme (121 Bachelor- und masterprogramme), die 17 Fakultäten und die Integration der LPNU in das Stadtleben von Lemberg, mit ihren historischen und modernen Universitätsgebäuden und den vielen Universitätsangehörigen, die das Stadtbild prägen.

Oresta Remeshylo-Rybchynska ist außerordentliche Professorin der Abteilung für Design und architektonische Grundlagen am Institut für Architektur und Design der LPNU. Im Moment verbringt sie, finanziert durch den Ukraine-Fonds der Universität Innsbruck, einen dreimonatigen Forschungsaufenthalt am Arbeitsbereich Holzbau der Fakultät für Technische Wissenschaften bei Anton Kraler und seinem Team. Alle gemeinsam arbeiten an der konkreten Umsetzung des von Oresta Remeshylo-Rybchynska initiierten kollaborativen Wissenschafts- und Lehreprojekts „Holzlabor“. Dabei geht es zum einen darum ukrainische historische Denkmäler aus Holz nachzubauen und zu verstehen (z.B. die Holzkirche in Pidhirtsi) und zum anderen für deren Nachbau, die neuesten Technologien des Holzbaus, kombiniert mit modernem Design, einzusetzen.

Der Aufenthalt von Oresta Remeshylo-Rybchynska in Innsbruck ist ein erster wichtiger Schritt zur systematischen Planung und Umsetzung einer weitreichenderen Zusammenarbeit zwischen den Universitäten und Stakeholdern aus Industrie und Praxis auf dem Gebiet. Ein Teil, das kann jetzt schon berichtet werden, umfasst v.a. die Integration der in Innsbruck gewonnenen Expertise in die master Curricula an der LPNU. Dabei steht die Frage wie der Wissenstransfer in die Praxis und Gesellschaft für den Wiederaufbau nach dem Krieg am besten gelingen kann, im Fokus.

Am 12. März 2024 wurde zu diesem Zweck eine Vereinbarung der LPNU mit der Universität Innsbruck von Rektorin Veronika Sexl, im Beisein von Oresta Remeshylo-Rybchynska, Anton Kraler und Barbara Tasser von den Internationalen Diensten, unterzeichnet. Rektor Yurii Bobalo hatte die Vereinbarung zuvor in Lemberg unterzeichnet. Über die konkrete Zusammenarbeit im Rahmen des Holzlabors, eröffnet dieser neue Rahmenvertrag nun die Möglichkeit, in allen interessierten Disziplinen mit der Technischen Universität Lemberg zu kooperieren und sowohl Studierende als auch Lehrende bei ihren internationalen Lern- und Lehrerfahrungen zu unterstützen.

(Barbara Tasser)

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