Allgemeine Mikrobiologie
seit 01.03.2024
Leben
Nach einer Ausbildung zur Krankenschwester, studierte Susanne Erdmann biologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Das Interesse an Organismen, die unter extremen Lebensbedingungen leben, hat sie für ihre Doktorarbeit an die Universität Kopenhagen (Dänemark) geführt, in der sie an Viren aus heißen Quellen arbeitete. Danach (2014) erwarb sie ein PostDoc-Stipendium (EMBO Long-term Fellowship), um ihre Arbeit an Viren von Mikroorganismen an der University of New South Wales in Sydney (Australien) weiterzuführen. Hier arbeitete sie an Proben aus Antarktischen Salzseen. Nach Ablauf ihres Stipendiums wechselt sie die Universität in Sydney (University of Technology), bevor sie dann eine unabhängige Max-Planck Forschungsgruppe einwarb und 2019 nach Bremen an das Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie in Deutschland wechselte. Am 1. März 2024 trat sie die Stelle als Professorin für Mikrobiologie an der Universität Innsbruck an.
Forschung
Gemeinsam mit ihren Kolleg:innen forscht Susanne Erdmann an Viren, die Mikroorganismen infizieren. Dabei liegt der Interessensschwerpunkt bei den Viren der Archaeen. Archaeen sind neben Bakterien und Eukaryoten als eine der drei Domänen des Lebens anerkannt. Sie sind phylogenetisch eng mit Eukaryoten verwandt und deshalb von großem Interesse für die Frage nach der Entstehung von eukaryotischen Zellen.
Die meisten der Modellsysteme mit denen Susanne Erdmann arbeitet, stammen aus extremen Lebensräumen, wie z.B. heißen Quellen oder Salzseen. Ihre Forschung beschäftigt sich mit der Entstehung von Viren und der Evolution von Viren zusammen mit ihren Wirten. Dabei untersuchen sie und ihre Kolleg:innen die Wechselwirkungen von Viren mit den jeweiligen Wirtsorganismen, mit dem Fokus auf Virusabwehrsystemen, aber auch mit Fokus auf den ‚positiven‘ evolutionären Auswirkungen viraler Infektionen auf die Wirtsorganismen.
Besonders fasziniert Susanne Erdmann die Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Viren innerhalb eines Wirtes und die Auswirkungen von einzelnen oder multiplen viralen Infektionen auf mikrobielle Gemeinschaften. Diese Auswirkungen möchte sie in Zukunft auch gerne in alpinen Gewässern untersuchen.