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Neue Publikation im Projekt CLAIMES
Schirpke U., Ebner M., Fontana V., Enigl K., Ohndorf M., Pritsch H., Kurmayer R. (2023). Climate response of alpine lakes and impacts on ecosystem services, Landscape Online 98: 1109, doi:10.3097/LO.2023.1109 . https://landscape-online.org/index.php/lo/article/view/LO.2023.1109
Globale Erwärmung und menschlicher Einfluss sind Faktoren, die die ökologische Integrität kleiner Alpenseen stark beeinflussen können. Im interdisziplinären Projekt CLAIMES (CLimate response of AlpIne lakes: resistance variability and Management consequences for Ecosystem Services) wurden neben den limnologischen Daten und der Modellierung der Oberflächentemperatur auch die potentiellen Auswirkungen auf die damit verbundenen Ökosystemleistungen an 15 Seen in den Niederen Tauern (Österreich) und Südtirol (Italien) untersucht. Die priorisierten Ökosystemleistungen wurden anhand mehrerer Indikatoren quantifiziert, und die potenziellen künftigen Auswirkungen wurden auf der Grundlage verschiedener möglicher Worst-Case-Szenarien bewertet.
Unsere Ergebnisse zeigen, dass die globale Erwärmung die die Dauer der Eisbedeckung verringert, was sich auf die Ökosystemfunktionen und folglich auf den trophischen Zustand auswirken wird. Die Ergebnisse zeigen auch, dass die Bereitstellung von Ökosystemleistungen durch Seen weitgehend von den lokalen sozio-ökologischen Merkmalen beeinflusst wird. Der prognostizierte Rückgang der Ökosystemleistungen in der Zukunft erfordert eine bessere Integration der Ökosystemleistungen alpiner Seen in die Entscheidungs- und Politikgestaltung auf verschiedenen Verwaltungsebenen.
online seit 07.07.2023
Neue Publikation im Projekt CLAIMES
Pritsch H., Schirpke U., Jersabek C.D., Kurmayer R. (2023). Plankton community composition in mountain lakes and consequences for ecosystem services, Ecological Indicators 154: 110532, https://doi.org/10.1016/j.ecolind.2023.110532
Bergseen bieten eine Vielzahl von Ökosystemleistungen (ES) wie Wasser, Lebensraum, Erholung und ästhetische Werte. Durch unterschiedliche Einflüsse geraten diese Seen immer mehr unter Druck. Die Entwicklung geeigneter Indikatoren zur Überwachung von Veränderungen der ES soll bei der Planung gezielter Schutzmaßnahmen helfen. Als Grundlage dafür sind auch limnologische Daten erforderlich. In dieser Studie wurde, neben den weit verbreitete Standardparametern, die genetische Untersuchung des Phytoplanktons mittels Metabarcoding auf der Grundlage von 16S/18S rDNA-Hochdurchsatzsequenzierung (HTS) verwendet. Die Ergebnisse der Untersuchung deuten darauf hin, dass eine Verschlechterung der ökologischen Bedingungen in Bergseen die künftige Bereitstellung von ES negativ beeinflussen könnte. Daher wird es immer wichtiger, unberührte Seen zu schützen, wobei Daten über die Zusammensetzung der Planktongemeinschaft nützliche Anhaltspunkte für die Entscheidung liefern können, welche Seen vorrangig durch geeignete Maßnahmen geschützt werden sollten.
online seit 23.06.2023
Erfolgreicher PhD Abschluss
Am 14.12.2022 verteidigte Manuel Ebner seine Doktorarbeit mit dem Titel "Assessing ecosystem services of mountain lakes:
An integrative approach to link socio-cultural perspectives, multi-metric indicators, and global change pressure" im Projekt CLAIMES am Institut für Ökologie der Universität Innsbruck mit Auszeichnung.
Wir gratulieren sehr herzlich.
online seit 19.12.2022
Neue Publikationen im Projekt CLAIMES
Schirpke, U., Ebner, M. (2022). Exposure to global change pressures and potential impacts on ecosystem services of mountain lakes in the European Alps. Journal of Environmental Management 318: 115606, https://doi.org/10.1016/j.jenvman.2022.115606.
Ziel dieser Studie war es, die Exposition kleiner und natürlicher Bergseen in den europäischen Alpen gegenüber den Belastungen durch den globalen Wandel zu untersuchen und die potenziellen Auswirkungen auf sechs relevante Ökosystemdienstleistungen unter Berücksichtigung zukünftiger Klimaprojektionen und potenzieller Änderungen in der Wassernutzung abzuschätzen.
Dazu kartierten die Autoren 2455 Seen hinsichtlich der des Grades der Belastung durch den globalen Wandel, einschließlich des Klimawandels, der atmosphärischen Nährstoffablagerung und der anthropogener Aktivitäten (z. B. Wassernutzung).
Die Ergebnisse zeigten insbesondere potenzielle negative Auswirkungen auf die Erhaltung von Lebensräumen und Populationen sowie auf den ästhetischen Wert, aber auch einige positive Auswirkungen auf die Erholung in der Natur, Forschung und Bildung. Nach Berücksichtigung der Ergebnisse wird eine umfassende Integration von Bergseen in die aktuellen Management- und Politikrahmen empfohlen um die ökologische Integrität und die Bereitstellung von Ökosystemdienstleistungen in Bergseen zu gewährleisten.
Ebner, M., Schirpke, U., Tappeiner, U. (2022). How do anthropogenic pressures affect the provision of ecosystem services of small mountain lakes? Anthropocene 38: 100336. https://doi.org/10.1016/j.ancene.2022.100336
In dieser Studie wurden die potenziellen Auswirkungen anthropogener Einflüsse auf sieben wichtige Ökosystemleistungen kleiner Bergseen ermittelt. Die Ergebnisse zeigen, dass steigende Temperaturen fast alle Indikatoren für Ökosystemdienstleistungen beeinflussen, insbesondere die Wasserverfügbarkeit negativ beeinflussen, aber auch positive Auswirkungen auf die Erholungsmöglichkeiten haben. Außerdem sollten künftige Forschungsarbeiten den Schwerpunkt auf interdisziplinäre Bewertungen legen um limnologische Parameter mit Indikatoren für Ökosystemleistungen zu verknüpfen und so die Belastungen durch den globalen Wandel besser mit dem menschlichen Nutzen von Bergseen in Verbindung zu bringen. Diese Informationen sind nützlich, um die Auswirkungen des Wandels abzumildern oder sich an sie anzupassen.
Schirpke, U., Scolozzi, R., Tappeiner, U. (2022). Not too small to benefit society: Insights into perceived cultural ecosystem services of mountain lakes in the European Alps. Ecology and Society 27(1): 6. https://doi.org/10.5751/ES-12987-270106
Diese Studie zielte darauf ab, die Wahrnehmungen der Menschen in Bezug auf verschiedene kulturelle Ökosystemleistungen von Bergseen mithilfe eines Online-Fragebogens zu sammeln und zu analysieren. Die Ergebnisse tragen zu einem besseren Verständnis der mit Bergseen verbundenen Werte bei und liefern nützliche Erkenntnisse für die Forschung sowie für die Entscheidungsfindung und die Politik, indem sie den von den Befragten geäußerten hohen Eigenwert sowie die Vielfalt der mit Bergseen verbundenen Werte und Erfahrungen hervorheben. Darüber hinaus bieten die identifizierten Belastungen eine wertvolle Grundlage für Überlegungen zum Tourismusmanagement, zum Schutz natürlicher Ressourcen und zur nachhaltigen Entwicklung, da sie unser Verständnis dafür verbessern, wie Infrastrukturentwicklung und sozioökonomische Veränderungen die Auswirkungen auf gesellschaftliche Werte und individuelle Erfahrungen verschärfen können.
Einladung zum zweiten virtuellen CLAIMES Workshop in SÜDTIROL am 05.05.2022
Ablauf und Format
Das Team des Forschungsprojekts CLAIMES wird zu Beginn des Workshops Einblicke in die Kernthemen und die Bergseen des Projekts geben sowie die aktuellen Forschungsergebnisse präsentieren. Im weiteren Verlauf des Workshops sind Sie herzlich eingeladen, an Diskussionen in Kleingruppen teilzunehmen. Zusammen mit Ihnen und anderen TeilnehmerInnen unterschiedlicher Fachrichtungen (10-20 Personen) möchten wir über das Thema „Bergseen im Wandel“ diskutieren. Wir freuen uns auf Ihre Meinungen, Erfahrungen und Perspektiven!
Zeitplan und Themenbereiche
09:00 – 10:15 1. Ergebnisse des Projekts CLAIMES: Bergseen im Wandel
- Zustand der Gewässer
- Klimatologische Entwicklung
1.1 Diskussion: Risiken für den Natur- & Gewässerschutz von Bergseen
10:15 – 10:30 Pause
10:30 – 11:45 2. Ergebnisse des Projekts CLAIMES: Ökosystemleistungen
- Auswahl und Beschreibung
- Potentielle Auswirkungen des Klimawandels
2.1 Diskussion: Lösungen, potentielle Konflikte, Maßnahmen
11:45 – 12:00 3. Synthese & Fazit
Zoom-Meeting
Der Workshop findet als virtuelles Meeting über die Plattform Zoom statt!
Bei Interesse an einer Teilnahme kontaktieren Sie uns bitte, wir senden Ihnen dann die Zugangsdaten per Mail!
Wir versichern Ihnen, dass alle Daten vertraulich behandelt werden und nur für wissenschaftliche Zwecke im Kontext des Projekts CLAIMES in anonymisierter und aggregierter Form verwendet werden.
Bei Fragen stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung
Rainer Kurmayer
Tel.: +43 512 50750242
Mail: rainer.kurmayer@uibk.ac.at
Universität Innsbruck, Forschungsinstitut für Limnologie, Mondsee,
Mondseestrasse 9, A-5310 Mondsee
Hanna Pritsch
Tel.: +43 512 50750263
Mail: hanna.pritsch@uibk.ac.at
Weitere Informationen zum Projekt
https://www.uibk.ac.at/projects/claimes/index.html.de
https://www.researchgate.net/project/CLAIMES-CLimate-response-of-AlpIne-lakes-resistance-variability-and-Management-consequences-for-Ecosystem-Service
online seit 01.05.2022
Bitte nehmen Sie am virtuellen CLAIMES Workshop 2022 teil!
Ablauf und Format
Das Team des Forschungsprojekts CLAIMES wird zu Beginn des Workshops Einblicke in die Kernthemen und die Bergseen des Projekts geben sowie die aktuellen Forschungsergebnisse präsentieren. Im weiteren Verlauf des Workshops sind Sie herzlich eingeladen, an Diskussionen in Kleingruppen teilzunehmen. Zusammen mit Ihnen und anderen TeilnehmerInnen unterschiedlicher Fachrichtungen (10-20 Personen) möchten wir über das Thema „Bergseen im Wandel“ diskutieren. Wir freuen uns auf Ihre Meinungen, Erfahrungen und Perspektiven!
Zeitplan und Themenbereiche
09:00 – 10:15 1. Ergebnisse des Projekts CLAIMES: Bergseen im Wandel
- Zustand der Gewässer
- Klimatologische Entwicklung
1.1 Diskussion: Risiken für den Natur- & Gewässerschutz von Bergseen
10:15 – 10:30 Pause
10:30 – 11:45 2. Ergebnisse des Projekts CLAIMES: Ökosystemleistungen
- Auswahl und Beschreibung
- Potentielle Auswirkungen des Klimawandels
2.1 Diskussion: Lösungen, potentielle Konflikte, Maßnahmen
11:45 – 12:00 3. Synthese & Fazit
Zoom-Meeting
Der Workshop findet als virtuelles Meeting über die Plattform Zoom statt. Bei Interesse an einer Teilnahme, senden wir Ihnen zeitnah die Zugangsdaten. Wir versichern Ihnen, dass alle Daten vertraulich behandelt werden und nur für wissenschaftliche Zwecke im Kontext des Projekts CLAIMES in anonymisierter und aggregierter Form verwendet werden.
Bei Fragen stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung
Rainer Kurmayer
Tel.: +43 512 50750242
Mail: rainer.kurmayer@uibk.ac.at
Universität Innsbruck, Forschungsinstitut für Limnologie, Mondsee,
Mondseestrasse 9, A-5310 Mondsee
Hanna Pritsch
Tel.: +43 512 50750263
Mail: hanna.pritsch@uibk.ac.at
Weitere Informationen zum Projekt
https://www.uibk.ac.at/projects/claimes/index.html.de
https://www.researchgate.net/project/CLAIMES-CLimate-response-of-AlpIne-lakes-resistance-variability-and-Management-consequences-for-Ecosystem-Services
online seit 07.04.2022
Österreichs Fischerei berichtet über das Projekt CLAIMES
In der soeben erschienen Ausgabe der Zeitschrift Österreichs Fischerei , 75. Jhg. Heft 2/3, Februar/März, wird über das Projekt CLAIMES berichtet. Der Artikel mit dem Titel "Studie zum Einfluss des Klimawandels auf Alpine Seen und deren Ökosystemleistungen" ermöglicht einen Einblick in den Hintergrund, die Ziele und Ergebnisse des Projekts.
online seit 21.02.2022
Alpenseen im Klimawandel - Video wissenswert
In der "wissenswert" Dezemberausgabe, dem Magazin der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, wurde in der Rubrik "wissenswert digital" der Videobeitrag "Alpenseen im Klimawandel" verlinkt. Im Forschungsvideo informieren die WissenschafterInnen des Forschungsinstituts für Limnologie, Mondsee, über die Auswirkungen des Klimawandels auf die Alpenseen in den Niederen Tauern und in Südtirol, die im Projekt CLAIMES, unter der Leitung von Rainer Kurmayer, untersucht werden.
online seit, 10.01.2022
Neue Publikationen im Projekt CLAIMES
Ebner, M., Fontana, V., Schirpke, U., Tappeiner, U., (2022). Stakeholder perspectives on ecosystem services of mountain lakes in the European Alps. Ecosystem Services 53: 101386, https://doi.org/10.1016/j.ecoser.2021.101386
Die vorliegende Studie identifiziert die wichtigsten Ökosystemdienstleistungen (ES) von Bergseen und untersucht, wie die Interessengruppen die Bedeutung dieser ES und ihren Beitrag zum menschlichen Wohlbefinden wahrnehmen. Die Ergebnisse des auf soziokulturellen Bewertungsmethoden basierenden gemischten Ansatzes wurden verschiedene Interessengruppen aus dem Regierungs-, Wirtschafts-, Forschungs- und öffentlichen Sektor in Südtirol (Italien) in den mitteleuropäischen Alpen befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass den ES, die Lebensräume und ästhetische Werte erhalten, die größte Bedeutung beigemessen wurde, gefolgt von Oberflächenwasser, Erholung im Freien sowie Repräsentation und Unterhaltung. Die erhaltenen Ergebnisse werden hinsichtlich ihrer Implikationen für Forschung und Praxis diskutiert und stellen einen ersten Schritt in Richtung einer integrativen Bewertung von Bergseen dar.
Open Access
Schirpke, U., Scolozzi, R., Kiessling, A., Tappeiner, U. (2021). Recreational ecosystem services of mountain lakes in the European Alps: Preferences, visitor groups and management implications. Journal of Outdoor Recreation and Tourism 35: 100421. https://doi.org/10.1016/j.jort.2021.100421
In dieser Publikation wurden die Vorlieben der Menschen mit Schwerpunkt auf Freizeitaktivitäten, Zugänglichkeit und touristischen Einrichtungen zu ermittelt. 526 Antworten aus einer Online-Umfrage wurden die mit Hilfe einer Clusteranalyse ausgewertet und zeigen, dass die Befragten vor allem vor allem die untersuchten Bergseen zur passiven Erholung wie zur Naturbeobachtung und Entspannung nutzen. Dabei werden Wander- und Spazierwege entlang des Seeufers sowie der direkten Zugang zum See besonders geschätzt. Die Studie resultierte in der Einteilung der Befragten in die beiden Besuchergruppen der (1) naturorientierten BesucherInnen und (2) der freizeitorientierten BesucherInnen. Obwohl es zwischen diesen beiden Besuchergruppen zu Konflikten kommen kann, kann das Vorhandensein von Seen mit unterschiedlicher Zugänglichkeit solche Konflikte entschärfen. Die Ergebnisse liefern wertvolle Erkenntnisse für die Entwicklung gezielter Bewirtschaftungsstrategien auf der Grundlage der Präferenzen der verschiedenen Besuchergruppen.
Open Access
Schirpke, U., Tasser, E., Ebner, M., Tappeiner, U. (2021). What can geotagged photographs tell us on cultural ecosystem services of lakes? Ecosystem Services 51: 101354. https://doi.org/10.1016/j.ecoser.2021.10135
In dieser Untersuchung wurden Fotos, die auf der Foto-Sharing-Plattform Flickr hochgeladen wurden, für die Analyse der Ökosystemleistungen (ES) von 2.807 Seen in den europäischen Alpen verwendet. Dabei wurden die räumliche Verteilung der Foto-Nutzer-Tage, die Bedeutung der Seen für die Bereitstellung von ES und die wichtigsten ES durch Textanalyse identifiziert. Damit konnten 12 verschiedene ES identifiziert, darunter ästhetische Erfahrungen und Erholung. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Seen wichtig sind, um mehrere ES zu bieten, aber zukünftige Forschungen sollten Daten aus Nutzerumfragen einbeziehen, um das Verständnis der Wahrnehmungen und Präferenzen der Menschen zu vertiefen.
Open access
Abschluss der Freilandsaison 2021
Noch rechtzeitig vor dem Kälteeinbruch konnte die Freilandsaison im Projekt CLAIMES 2021 erfolgreich beendet werden. Neuerlich hatte das Projektteam die Unterstützung von ambitionierten studentischen HelferInnen und PraktikantInnen aus Schulen im Freiland und auch im Labor, bei der Probenaufarbeitung.
Eindrücke von der Freilandarbeit, Fotos: R. Kurmayer, H. Pritsch
online seit 20.10.2021
Einfluss des Klimawandels auf alpine Seen - Beitrag in "Salzburgs Fischerei"
In der Zeitschrift "Salzburgs Fischerei", des Landesfischereiverbandes Salzburg, informiert im Heft 3 vom September 2021 ein umfangreicher Beitrag über das Projekt CLAIMES. Der Artikel gibt einen Überblick über die Hintergründe, Aktivitäten und Ziele des Projekts und auch einen Ausblick auf den weiteren geplanten Verlauf. Erste Ergebnisse aus den Jahren 2019-2020 zeigen zum Beispiel, dass eine durchschnittliche Erwärmung der untersuchten Seen um ca. 1°C im wärmsten Monat August festgestellt wurde. Die Eisbedeckungszeit in Seen unter 1900-2000m Seehöhe nahm um ca. 10-20 Tage ab. Im Vergleich zu den Daten aus den früheren Untersuchungen konnte eine Zunahme der Wassertemperatur bei allen untersuchten Seen im Mittel um 0,42° bis 1,35°C pro Dekade ermittelt werden.
zum Artikel in "Salzburgs Fischerei"
online seit 27.09.2021
Erfolgreicher Start im Freiland 2021
Gruppenbild am Klafferkessel, Foto: H. Pritsch
Die CLAIMES Freilandsaison 2021 hat erfolgreich begonnen. Die Südtiroler Seen wurden bereits fertig beprobt, in den nächsten 2 Wochen folgen noch sieben Seen in den Niederen Tauern. Das Projektteam profitiert heuer wieder von der tatkräftigen Unterstützung dreier FFG Praktikanten, die bei den Vorbereitungen, der Freilandarbeit und den Analysen mithelfen.
online seit, 13.09.2021
Achtung: Möglichkeit zur Mitarbeit im Projekt CLAIMES!
online seit, 10.08.2021
Projekt CLAIMES in den ForschungsNews am Mondsee
In der letzten Ausgabe der ForschungsNews des Forschungsinstituts für Limnologie, Mondsee, der Universität Innsbruck, wurde dem Projekt CLAIMES Platz für einen doppelseitigen Artikel eingeräumt. Hintergründe, die Projektziele und erste Ergebnisse wurden als Postwurf an die Haushalte der vier Mondseelandgemeinden versandt.
Neue Publikation im Projekt CLAIMES
Schirpke U., Ebner M., Pritsch H., Fontana V., Kurmayer R. (2021). Quantifying Ecosystem Services of High Mountain Lakes across Different Socio-Ecological Contexts. Sustainability 13(11):6051. https://doi.org/10.3390/su13116051
Bisher wurden kleine Bergseen kaum für die Bewertung von Ökosystemleistungen (ÖSD) herangezogen. In dieser Studie dienten 15 kleine alpine Seen in zwei Regionen der europäischen Alpen als Modellregionen für die Erarbeitung von Indikatoren zur Bewertung der ÖSD. Gemeinsam mit lokalen Entscheidungsträgern und Experten wurden 8 nicht monetäre ÖSD unter Verwendung von 29 Indikatoren, die auf limnologischen, räumlichen und sozioökonomischen Daten basieren, erarbeitet. Die Ergebnisse tragen zu einem tieferen Verständnis der ÖSD von Bergseen bei und unterstützen die Entwicklung von nachhaltigen Managementstrategien in Bergregionen.
Neue Publikation im Projekt CLAIMES zum ästhetischen Wert von Alpenseen
Moaralmsee, Foto: R. Kurmayer
Schirpke U., Scolozzi R., Tappeiner U. (2021). “A Gem among the Rocks”—Identifying and Measuring Visual Preferences for Mountain Lakes. Water 13(9), 1151. https://www.mdpi.com/2073-4441/13/9/1151
Ziel dieser Studie war es, die Präferenzen von BesucherInnen hinsichtlich der visuellen Eigenschaften von Bergseen mithilfe eines Online-Fragebogens zu bewerten. Dabei wurden zuerst qualitative und später auch quantitative Merkmale abgefragt und analysiert. Besonders die Bevorzugung in Bezug auf visuelle Wassereigenschaften war über soziokulturelle Gruppen hinweg sehr homogen und bestätigte frühere Studiendaten. Die so erhaltenen Ergebnisse wurden mit räumlichen und limnologischen Daten verknüpft, um die ästhetischen Werte von, vier im Projekt CLAIMES ausgewählten, Untersuchungsseen in den europäischen Alpen zu quantifizieren. Zusätzlich wurden die Schlussfolgerungen im Zusammenhang mit der steigenden Nachfrage nach naturbezogenen Erfahrungen und den Auswirkungen auf die Entscheidungsfindung diskutiert.
online seit, 22.04.2021
CLAIMES-Video neu aufgelegt
Nach dem Ende der digitalen Langen Nacht deer Forschung wurde das Video "Am Antholzer See - Was forschen Limnologen?" mit neuem Vorspann nun auf der Webseite der Universität Innsbeuck im Newsroom in der Rubrik SEHEN neu aufgelegt und ist unter dem neuen Titel "Wie sich der Klimawandel auf unsere Alpenseen auswirkt" abrufbar.
online seit 20.01.2021
CLAIMES bei digitaler Langer Nacht der Forschung 2020
Das Projekt CLAIMES ist mit einem Video bei der digitalen Langen Nacht der Forschung 2020 vertreten. Im Bundesland Tirol, der Region Innsbruck und der Organisation Universität Innsbruck informiert das Video "Am Antholzer See - Was forschen Limnologen?" über die Forschungsarbeit im Projekt und zeigt am Beispiel des Antholzer Sees in Südtirol, wie die ProjektmitarbeiterInnen die Proben für die späteren Analysen gewinnen. Dabei erklären Projektleiter Rainer Kurmayer und Doktorandin Hanna Pritsch Einzelheiten zur Fragestellung im Projekt.
Das Video ist zwischen 9. Oktober und 30. Dezember 2020 auf der Webseite der Langen Nacht der Forschung abrufbar.
online seit 13.10.2020
Die Probenahme 2020 ist abgeschlossen
alle Fotos: CLAIMES
Ab September 2020 war das CLAIMES Team mit Verstärkung durch Studierende und zwei Praktikantinnen wieder im Freiland unterwegs. Nach der Probenahme in den Niederen Tauern und in Südtirol waren noch die restlichen Seen in den Niederen Tauern an der Reihe. Im WP1 (kurzzeitige Veränderungen) konnte die Freilandbeprobung fast beendet werden und die relevanten Daten wurden erhoben. Zusätzlich wurden Wassertemperaturmodelle generiert und für eine monatliche Zeitserie von 1880 – 2010 verwendet. Mit Anfang Oktober wurde die Probenahme abgeschlossen. Während der Probennahme in Südtirol wurde das Video "Am Antholzer See - Was forschen Limnologen?" für die digitale Lange Nacht der Forschung erstellt, das zwischen 9. Oktober 2020 und 30. Dezember 2020 auf der Webseite der Langen Nacht der Forschung zu sehen ist.
online seit 13.10.2020
CLAIMES Projekt am GMS Forum 2020
Am 06.10.2020 präsentierte Manuel Ebner die jüngsten Arbeiten des CLAIMES-Projekts zur partizipativen Identifizierung und soziokulturellen Bewertung der Ökosystemleistungen von Bergseen am Global Mountain Sustainability Forum 2020 (Sexten/Italien, online).
PROJEKTTREFFEN 2020 mit Entscheidungsträgern
CLAIMES Projekttreffen in Radstadt 2020, Fotos: H. Pritsch, V. Fontana
Am 4. August 2020 konnte endlich -nach mehrmaliger Corona-bedingter Umplanung- das zweite Fokusgruppentreffen in der Projektregion Niedere Tauern abgehalten werden. Veranstaltungsort war diesmal Radstadt im Salzburger Land. Nach der Vorstellung erster limnologischer Ergebnisse seitens H. Pritsch, führten M. Ebner und V. Fontana durch den Abend. Zehn Teilnehmer*innen unterschiedlicher Interessensgruppen, wie Naturschutz, Forschung, Tourismus, Verwaltung und Grundbesitzer, diskutierten über die Güter, Leistungen und Beiträge zum menschlichen Wohlergehen, welche von Bergseen bereitgestellt werden. Darüber hinaus wurden, wie beim ersten Treffen in Südtirol, mögliche Nutzungskonflikte, beteiligte Akteure und Zukunftsvisionen zur Aufrechterhaltung einer stabilen Versorgung mit Ökosystemleistungen und der nachhaltigen Entwicklung von Bergseen erörtert.
online 24.08.2020
Jobangebot Freilandarbeit an Gebirgsseen
Wir suchen zur Unterstützung der limnologischen Freilandarbeiten an Gebirgsseen im Rahmen des CLAIMES Projekts sportliche Interessent*innen mit Grundlagenwissen in biologie oder Geologie
Zeitraum: September 2020, Interessierte sollten über den gesamten Zeitraum Zeit haben
Arbeitsgebiet: 25 verschiedene Gebirgsseen (1500 – 2400 m ü. NN) in den Niederen Tauern und Südtirol
Arbeitsweise: Aufstieg mit Equipment zu den Seen und Probenahme von Wasserproben und Sedimentproben sowie Bergen von Sedimentfallen
Arbeitsverhältnis: Vertrag als studentischer Mitarbeiter
Das Projekt CLAIMES wird von der ÖAW finanziert und befasst sich mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die Ökologie von Gebirgsseen und deren Ökosystemleistungen.
Nähere Infos zum Projekt unter: https://www.uibk.ac.at/projects/claimes/
Du bist fit, gerne in den Bergen unterwegs und interessiert an limnologischer Freilandarbeit?
Dann freuen wir uns auf deine Kontaktaufnahme per Mail oder Anruf an:
Email: hanna.pritsch@uibk.ac.at
Telefon: +43 512 507-50263
Fokustreffen an der EURAC Research
Am 9. Januar organisierten und moderierten M. Ebner M. und V. Fontana das erste Fokusgruppentreffen an der Eurac Research in Bozen (Südtirol). 14 Teilnehmer, die Interessengruppen wie Naturschutz, Forschung, Tourismus, Verwaltung und Kommunen vertraten, diskutierten über Güter und Leistungen, die von Bergseen bereitgestellt werden. Darüber hinaus wurden mögliche Nutzungskonflikte, beteiligte Akteure und Zukunftsvisionen zur Aufrechterhaltung einer stabilen Versorgung mit Ökosystemleistungen angesprochen.
online 7.2.2020
CLAIMES Projektbesprechung
Kurmayer, U. Schirpke, V. Fontana, C. Matulla, M. Ohndorf, K. Enigl, M. Ebner, H. Pritsch und S. Vorhauser trafen sich am 12.11.2019 in Innsbruck zu einer allgemeinen CLAIMES-Projektversammlung. Dabei wurden der aktuelle Projektstand und die Planungen in den einzelnen Arbeitspaketen besprochen. Es wurden die aktuellen Neuigkeiten aus den drei Arbeitspaketen (WP) vorgestellt.
Im WP 1 wurden am 11.10.2019 die Probennahmen an den Seen für diese Saison abgeschlossen. Die Proben werden ab dem nächsten Jahr analysiert. Die Daten zur Wasserchemie und zu den physikalisch-chemischen Parametern werden mit den historischen Daten von 1998/99 verglichen. Ein Bericht über das Projekt und die Probenahmen ist in Arbeit und wird voraussichtlich bis Ende des Jahres fertiggestellt und per E-Mail an die Eigentümer und Pächter sowie an die Wasserschutzbehörden und die zuständigen Gemeinden der beprobten Seen versandt.
Die Klimatologen gaben einen Überblick über die potenziell verfügbaren Daten. Insbesondere ist geplant, eine hohe zeitliche Auflösung (bei Bedarf monatlich bis täglich) der Temperatur der einzelnen Seen zu erreichen und zur Verfügung zu stellen.
Eine intensive Literaturrecherche wurde im WP 2 zum Thema Ökosystemleistungen in Bezug auf alpine Seen durchgeführt. Für die nächsten Schritte hinsichtlich der Suche und Auswahl von Indikatoren für die ÖSL werden die Ergebnisse des Runden Tischs und der Stakeholder-Workshops in Südtirol erwartet. Des Weiteren wurden die Ergebnisse des SIL-Workshops, der im Oktober bei der SIL-Austria Konferenz in Mondsee stattfand, diskutiert.
Im WP 3 wurde ein erster Überblick über die potentiellen Akteure und Stakeholder in der Projektregion Südtirol gegeben. Eine Untergruppe (ca. 8-12 Personen) von mehr als 40 Akteuren wird zu einem einführenden Fokusgruppentreffen eingeladen, um die primären/wichtigsten ÖSL der alpinen Seen zu identifizieren. Die Mitglieder der Fokusgruppe kommen aus verschiedenen Interessengebieten und unterschiedlichen Institutionen. Sie haben einen direkten Kontextbezug und sind Schlüsselpersonen/Institutionen mit hoher Zentralität und Wirkungsradius. Die Befragungen zur Gewichtung von ÖSL für Südtirol werden im 1. Quartal 2020 durchgeführt. Weitere Projekte sind die Durchführung einer (partizipativen) Stakeholder- und Netzwerkanalyse zur Beschreibung der Beziehungen zwischen den Akteuren und deren Charakteristika.
Das nächste CLAIMES-Meeting soll im April/Mai 2020 stattfinden.
online 12.11.2019
Veröffentlichung im Projekt CLAIMES:
Jiang Y., Huang H., Ma T., Ru J., Blank S., Kurmayer R., Deng, L. (2019). Temperature Response of Planktonic Microbiota in Remote Alpine Lakes. Frontiers in Microbiology 10: 1714. https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fmicb.2019.01714/full
Alpine Seen gelten als unberührte Süßwasserökosysteme und reagieren empfindlich auf direkte und indirekte Veränderungen der Wassertemperatur, die durch den Klimawandel verursacht werden. Das bakterielle Plankton stellt eine Schlüsselkomponente in der Wassersäule dar und die bakterielle Stoffwechselaktivität hat direkte Auswirkungen auf die Wasserqualität. Um die bakterielle Reaktion auf den globalen Temperaturanstieg in fünf alpinen Seen in den österreichischen Alpen (1700-2188 m ü.d.M.) zu verstehen, wurde die Wassertemperatur innerhalb einer Dekade verglichen. Mittels 16S rDNA deep-amplicon Sequenzierung wurde aus tiefenintegrierten Proben die Zusammensetzung der Lebensgemeinschaft zu Beginn [56 ± 16 (SD) Tage nach Eisbruch] und später (88 ± 16 Tage) in der Wachstumssaison analysiert. Innerhalb des Zeitraums von 10 Jahren wurde ein Temperaturanstieg beobachtet, der sich durch eine verkürzte Dauer der Eisbedeckung und eine erhöhte durchschnittliche Wassertemperatur zeigte. Während der frühen Wachstumssaison wurde die Bakteriengemeinschaft durch die durchschnittliche Wassertemperatur - aufgezeichnet zwischen der Frühjahrszirkulation bis zum Zeitpunkt der Probenahme (WAS) und dem Tag der Herbstzirkulation - sowie durch die chemische Zusammensetzung einschließlich des gelösten organischen Kohlenstoffs, beeinflusst. Im Gegensatz dazu waren in der späteren Wachstumssaison nur Nährstoffe (wie z.B. Nitrat) relevant. Um die Abhängigkeit des taxonomischen Reichtums von der durchschnittlichen Wassertemperatur im Frühjahr mathematisch zu erklären, wurde die Metabolische Theorie der Ökologie angewandt. Die berechnete Aktivierungsenergie übertraf die häufig gemeldete Vorhersage und betonte die Rolle der Wassertemperatur während der frühen Wachstumssaison. Dementsprechend nahm die relative Häufigkeit der vorhergesagten stoffwechselbezogenen Gene mit der Wassertemperatur im Frühjahr zu. Der dominante Einfluss der Temperatur nach dem Eisbruch könnte somit durch allgemeine Klimaveränderungen, wie z.B. eine intensivere Erwärmung im Frühjahr und eine insgesamt höhere Amplitude der Temperaturschwankungen, erklärt werden.
Veröffentlichung im Projekt CLAIMES:
Ma T., Jiang Y., Elbehery A.H., Blank S., Kurmayer R., Deng, L. (2019). Resilience of planktonic bacterial community structure in response to short-term weather deterioration during the growing season in an alpine lake. Hydrobiologia, 1-14, https://link.springer.com/article/10.1007/s10750-019-04118-8
Mittels 16S rDNA-Pyrosequenzierung wurde der Effekt einer kurzzeitigen Abkühlungsperiode im Sommer auf die Struktur der planktischen Bakteriengemeinschaft eines alpinen Sees untersucht. Proteobakterien, Actinobakterien und Bacteroidetes stellten die häufigsten Phyla dar. Während der Probenahmezeit (Juli bis August 2010) kam es zu einer plötzlichen Abkühlungsperiode mit hohen Niederschlägen, was sich durch eine Abnahme der Leitfähigkeit, des Kalziums und der Konzentration an gelöstem organischem Kohlenstoff infolge des erhöhten Abflusses zeigte. Die relative Häufigkeit von Actinobakterien, Betaproteobakterien und Cyanobakterien nahm während dieser kurzfristigen Abkühlungsperiode ab. Stattdessen kam es zu einer raschen Verschiebung von Betaproteobakterien zu Gammaproteobakterien, die hauptsächlich durch eine Zunahme von Acinetobacter rhizosphaerae verursacht wurde. Bald nach der kurzen Abkühlungsphase stellte sich wieder eine wärmere Witterung ein und die Betaproteobakterien erholten sich und wurden wieder dominant. Nicht-metrische multidimensionale Skalierungsanalysen und Venn-Diagramme zeigten eine Bakterioplankton-Gemeinschaft von hoher Ähnlichkeit zu Beginn und am Ende der Vegetationsperiode. Lufttemperatur und Niederschlag waren signifikant mit der beobachteten Variation der relativen Häufigkeit der operationellen taxonomischen Einheiten (OTU) korreliert. Daraus wird geschlossen, dass sich als Reaktion auf die kurzfristige Abkühlungsperiode eine ausgeprägte planktisch-bakterielle OTU-Gemeinschaft entwickelte. Sie nahm jedoch rasch ab, als die Sommerbedingungen wiederhergestellt wurden, was die Wiederherstellung der ursprünglichen Struktur der Bakteriengemeinschaft impliziert.
SIL-Austria Konferenz in Mondsee 28.-30.10.2019
Am 29.10.2019 organisierten R. Kurmayer, U. Schirpke, M. Ebner und H. Pritsch einen Workshop mit dem Thema "Welche Indikatoren können zur Darstellung von Ökosystemleistungen (ÖSL) in Seen verwendet werden? Von methodischen Aspekten zu ökologischen Grundlagenkonzepten" bei der Konferenz der SIL-Austria in Mondsee.
Im Workshop ging es um Indikatoren, mit denen sich spezifische Ökosystemleistungen mit Bezug zu alpinen Seen messen lassen. Die Ökosystemleistungen wurden in drei Gruppen eingeteilt: kulturelle, versorgende und regulierende Ökosystemleistungen. Für jede ausgewählte Ökosystemleistung wurde mindestens ein Indikator gefunden. Als Indikatoren für ÖSL können Standardmessungen der Limnologie, verschiedene hydrologische Parameter sowie die Analyse verschiedener Medienelemente angewandt werden.
CLAIMES Präsentation auf der SIL-Austria Konferenz:
Kurmayer R., Matulla C., Fontana V., Schirpke U., Ohndorf M. (2019). CLAIMES - Klimareaktion von Alpenseen: Resistenzvariabilität und Managementfolgen für Ökosystemdienstleistungen. Vortrag im Rahmen der SIL-Österreich-Konferenz, Mondsee, 28.-30. Oktober 2019.
Präsentation von CLAIMES bei der Langen Nacht der Forschung 2019
am EURAC Research in Bozen, Südtirol
Am 27.09.2019 hat in Bozen die Lange Nacht der Forschung stattgefunden. Mehr als 10.000 Besucher pendelten zwischen 13 Standorten um Einblicke in die Welt der Wissenschaft zu bekommen. Auch das Projekt CLAIMES war am Standort EURAC Research mit einem Stand vertreten. Spielerisch und interaktiv konnten Kinder, Jugendliche und Erwachsene verstehen was Ökosystemleistungen sind und welche Leistungen von Seen bereitgestellt werden. Außerdem wurden die Besucher angeregt über mögliche Veränderungen der Seen mit dem Klimawandel nachzudenken.
Die Probennahmen und Arbeiten im Freiland wurden abgeschlossen
In insgesamt 25 Seen haben wir Sedimentfallen und Temperaturschreiber installiert. Diese werden von uns im September 2020 herausgenommen. Eine Entnahme im September wurde gewählt, um sicherzustellen, dass der Monat August als wärmster Monat des Jahres in den Temperaturaufzeichnungen enthalten ist.
online 11.10.2019
International Mountain Conference (IMC) in Innsbruck 08.-12.09.2019
CLAIMES am IMC in Innsbruck, wo R. Kurmayer einen Workshop zum Thema "Seen in Bergregionen als integrative Landschaftselemente: Ökosystemleistungen (ÖSL) und Gefährdungen" leitete.
Im Workshop wurde über verschiedene Unterthemen gesprochen. Im Folgenden werden die Ergebnisse des Workshops zum Thema Limnologie alpiner Seen und Ökosystemleistungen, die für das CLAIMES-Projekt relevant sind, zusammengefasst.
1) Evaluierung von Ökosystemleistungen (ÖSL) (von Seen), Vergleich verschiedener Verfahren zur Bewertung von Ökosystemleistungen
Es wurden die Vor- und Nachteile der Bewertungsverfahren von Ökosystemleistungen diskutiert. Dabei wurde festgestellt, dass die Bewertung von ÖSL ihre Grenzen hat. Beispielsweise ist es immer noch üblich, einem Ökosystem einen monetären Wert zuzuordnen. Dabei wird jedoch oft ignoriert, dass einige Ökosystemleistungen nicht anhand eines monetären Wertes realistisch abgebildet werden können. Eine weitere Limitierung besteht darin, dass sich die biologische Vielfalt als solche nicht direkt im Konzept der ÖSL widerspiegelt, sondern eher indirekt über die ökologische Funktionsfähigkeit oder den Naturschutz integriert ist. Da die Auswahl der ÖSL von den jeweiligen Teilnehmern abhängig ist, kann es außerdem zu potentiellen Verzerrungen der Ergebnisse der Bewertung von ÖSL kommen. Als Fazit wurde festgehalten, dass die Bewertung von Ökosystemleistungen zwar ein Konzept mit Grenzen ist, aber derzeit die beste verfügbare Methode darstellt. Solange man sich der Schwächen bewusst ist, kann die Methode verfeinert werden, um effektive Ergebnisse zu erzielen.
Das Ziel des Konzepts der ÖSL ist es, eine Vielzahl von Aspekten sowie unterschiedliche Interessengruppen zu berücksichtigen. Es ist wichtig zu betonen, dass das ÖSL-Konzept nicht auf monetäre Techniken beschränkt ist und als Unterstützung einer möglicherweise erforderlichen Entscheidungsgrundlage gesehen werden sollte. Monetäre Techniken wurden kritisiert wegen ihrer menschenzentrierten Sichtweise, die oft unrealistische Werte produziert. Stattdessen können partizipatorische und deliberative Ansätze, die monetäre und nicht-monetäre Techniken kombinieren, ein tragfähigerer Kompromiss bei der Bewertung von ÖSL sein. Bei der Anwendung partizipatorischer Ansätze ist die Auswahl (und Beteiligung) der Interessengruppen (einschließlich Wissenschaftlern aus den relevanten Disziplinen) sehr wichtig und erfordert viel Sorgfalt.
2) Die Verwendung limnologischer Messergebnisse als Indikatoren von See Ökosystemleistungen
In der Regel wird speziell für jede Ökosystemleistung entschieden mit welchem Parameter die Leistung abgebildet werden kann. Es wird empfohlen, "biologische Vielfalt" auf Parameter zu übertragen, die von den Beteiligten besser verstanden werden. Obwohl zum Beispiel der Begriff "Biodiversität" unter Naturschützern Standard ist, ist er auf politischer Ebene schwer zu übersetzen. In der transdisziplinären Arbeit ist es generell wichtig, eine Sprache zu sprechen, die für alle verständlich ist. Dies ermöglicht den Austausch zwischen verschiedenen Disziplinen, aber auch die Verständigung zwischen Wissenschaft, Politik und Bevölkerung.
3) Seeklimatologie, Verbinden der Temperaturmodellierung der Seeoberfläche mit "realen" Temperaturmessungen
Im Allgemeinen kann die Modellierung der Oberflächentemperatur von Seen (lake surface temperature = LST) als ein alternativer Ansatz zur Temperaturmessung und Extrapolation angesehen werden. Während die Extrapolation von Langzeitreihen wichtige Informationen über die Vorhersage der Temperatur von Seen in den Alpen geliefert hat, kann die LST hoffentlich zur Beantwortung weiterer Fragen genutzt werden.
Ein wichtiges Feld ist die Anwendung der LST-Modellierung auf physikalische, chemische und biologische Konsequenzen in zeitlicher und räumlicher Auflösung. Eine höhere zeitliche Auflösung für kurzfristige Veränderungen könnte für die Bewältigung der Folgen von Hitzewellen, d.h. für die physikalische Stabilität der Wassersäule, relevant sein. Veränderungen der Licht- und Nährstoffverfügbarkeit und der Planktonzusammensetzung sind aufgrund von Temperatureinflüssen zu erwarten.
Weitere Unterthemen des Workshops, die nicht direkt mit dem CLAIMES-Projekt zusammenhängen, waren die anthropogenen Auswirkungen auf Seen und ihre Ökosystemleistungen durch Nanopartikel, Mikroschadstoffe, endokrin-wirksame Verbindungen, persistente organische Schadstoffe und neue synthetische Partikel sowie das Konzept der Metabarcodierung. Die Metabarcodierung ist ein relativ neuer Ansatz, der die Vorteile der „deep amplicon-Sequenzierung“ von taxonomischen Marker-Genregionen nutzt, die aus aquatischen Umweltproben amplifiziert wurden. Mögliche Verbesserungen durch diese Technik sind eine zeit- und kosteneffizientere Generierung von Taxa-Inventaren, eine schnellere oder sogar zeitgerechte Bereitstellung von Ergebnissen, eine geringere Abhängigkeit von mikroskopischen und subjektiven Artschlüsseln und eine weniger invasive Probennahme. Aus praktischer Sicht ist es unwahrscheinlich, dass die Metabarcodierung das ältere Verfahren (BQE = biologische Qualitätselemente) in naher Zukunft ersetzen wird. Zurzeit werden nur qualitative Schätzungen geliefert, z.B. Taxa-Inventare, die halb-quantitativ verwendet werden könnten, wenn Protokolle in einer streng standardisierten Weise angewandt werden könnten. Die Methode der Metabarcodierung wird im CLAIMES-Projekt verwendet, steht aber nicht im Fokus.
CLAIMES-Vorträge auf der IMC 2019
Fontana V., Ebner M., Kurmayer R., Schirpke U., Ohndorf M., Matulla C. (2019). CLAIMES - CLAIMES - Klimareaktion von Alpenseen: Resistenzvariabilität und Managementfolgen für Ökosystemdienstleistungen. Vortrag im Rahmen der International Mountain Conference (IMC), Universität Innsbruck, 8. bis 12. September 2019.
Matulla C., Enigl K., Schlögl M., Kurmayer R., Schirpke U., Fontana V., Ohndorf, M.; Tordai, J.; Matulla, H.; Ressl, H.; Lehner, S.; Chimani, B. (2019). Alpine lake surface-temperatures - Reconstructions and Projections for assessing Ecosystem-Service availability. Vortrag im Rahmen der International Mountain Conference (IMC), Universität Innsbruck, 8. bis 12. September 2019.
U. Schirpke hielt eine Posterpräsentation über das CLAIMES Projekt und kulturelle Ökosystemdienstleistungen auf der IMC 2019. Das Poster finden Sie online auf unserer ResearchGate-Projekt-Website.
M. Ebner präsentierte auf der IMC 2019 ebenfalls ein Poster zum Projekt CLAIMES. Das Poster finden Sie online auf unserer ResearchGate-Projektwebsite.
Probenahme im Freiland
Zurzeit finden die Probennahmen der ersten österreichischen Seen für die aktuelle Saison 2019 im Projekt CLAIMES statt. Hier ein paar Eindrücke vom Twenger Almsee.