LFU-Wissenschafter erhält hohe wissenschaftliche Auszeichnung
Für seine Verdienste um den interkulturellen wissenschaftlichen Austausch erhielt der Innsbrucker Erziehungswissenschafter Prof. Dr. Peter Stöger im Rahmen einer akademischen Feierstunde der Universität Drohobytch (Ukraine) am 14. Februar 2007 aus den Händen von Rektor Dr. V. Skotnyj das Ehrendoktorat überreicht.
Seit 2002 steht Prof. Stöger in wissenschaftlicher Beziehung zur Universität Drohobytch in der Ukraine. Aufgrund der regen Zusammenarbeit mit seinen ukrainischen Kollegen und seiner Verdienste um den interkulturellen Austausch wurde Prof. Stöger nun das Ehrendoktorat verliehen. Ebenso gewürdigt wurde seine Arbeit im Austausch von Studierenden und Lehrenden der Universität Drohobytch mit der Pädagogischen Akademie Stams und mit der Universität Innsbruck. „Diese Auszeichnung ist eine ganz besondere Ehre für mich und für die Fakultät für Bildungswissenschaften der LFU Innsbruck“, so Stöger.
Pionier der Interkulturellen Pädagogik
Die Forschungsarbeiten von Prof. Stöger reichen von der Interkulturellen Pädagogik und dem Interkulturellen Lernen bis hin zum interreligiösen Dialog zwischen Christentum, insbesondere der lateinamerikanischen Theologie der Befreiung, dem Islam und anderen Religionsgemeinschaften. Seine friedenspädagogischen und dialogpädagogischen Arbeiten sind von herausragender Bedeutung. In diesem Zusammenhang setzte sich Prof. Stöger vor allem mit dem aus Tiraspol in Moldawien stammenden österreichischen Psychoanalytiker Igor A. Caruso (1914 – 1981) und dem in Lemberg (heutiges Lwiw, Ukraine) aufgewachsenen österreichisch-israelischen Religionsphilosophen Martin Buber (1878 – 1965) auseinander. Für die Anwendung der Buber’schen Dialoglehre auf die Erziehungswissenschaft gilt Stöger international als führender Fachmann.
Weitere Schwerpunkte der Lehr- und Forschungstätigkeit Stögers sind der Trialog Judentum-Christentum-Islam sowie die Beschäftigung mit Paulo Freire. Von seinen acht Büchern seien die Igor Caruso gewidmete Habilitationsschrift „Personalisation bei Igor Caruso“, „Eingegrenzt und ausgegrenzt. Tirol und das Fremde“ oder “Martin Buber. Eine Einführung in Leben und Werk“ erwähnt.
Zur Person
Prof. Stöger wurde 1946 in Innsbruck geboren und verbrachte seine Kindheit in Wald am Arlberg. Er studierte in Innsbruck (Lehrerbildungsanstalt sowie Erziehungswissenschaften (Erstfach) und psychologie (Zweitfach) und promovierte 1978. Im Studienjahr 1977/78 wurde Stöger Professor an der Pädagogischen Akademie in Innsbruck. Davor war er 13 Jahre Lehrer an Tiroler Pflichtschulen. Seit 1982 ist er Professor für Humanwissenschaften an der Pädagogischen Akademie der Diözese Innsbruck in Stams.
1985 habilitierte sich Prof. Stöger an der Universität Innsbruck und lehrt seither ohne Unterbrechung am Institut für Erziehungswissenschaften. An seiner Dienststelle an der Pädagogischen Hochschule in Stams war Stöger von 2000 - 2006 Studienkommissionsvorsitzender und ist bis heute mit den osteuropäischen Kontakten beauftragt. Stöger ist Gastvortragender und Gastlektor an mehreren Universitäten und Hochschulen in Mexiko, Wales, Ungarn, der Ukraine, in Portugal, Deutschland und Bulgarien tätig. Seit 1988 ist er Ehrenmitglied des Arbeitskreises für Psychoanalyse von Buenos Aires
Rückfragehinweis:
Univ.-Prof. Dr. Josef Christian Aigner
Institut für Erziehungswissenschaften
der Universität Innsbruck