Einladung zur
Ringvorlesung
Menschen in Beziehung – Perspektiven auf Netzwerke und Verflechtungen in (Alt-)Österreich
Doktoratskolleg Austrian Studies, Forschungsschwerpunkt „Kulturelle Begegnungen – Kulturelle Konflikte“, Universität Innsbruck
6. März bis 26. Juni 2024
Hörsaal 7, EG, Innrain 52e, 6020 Innsbruck
Anmeldung möglich ab 1. Februar 2024 unter: Lehrveranstaltungsverzeichnis
Die Netzwerkanalyse zielt darauf ab, (soziale) Beziehungen sichtbar zu machen und zu interpretieren. Ein Netzwerk gilt stets als Abstraktion der Weltsicht bzw. von Kategorien, in die wir die Welt einteilen. Demnach kann fast alles in ein Netzwerk transferiert werden. Briefe sind z. B. eine zentrale Quelle, um Kommunikationsnetzwerke unterschiedlichster Art zu rekonstruieren. Die Bandbreite an Fragestellungen, Quellen und Herangehensweisen bei der Netzwerkanalyse ist also groß. Wesentlich ist dabei die systematische Analyse von Beziehungsgeflechten zwischen Menschen.
Einen multiperspektivischen Zugang stellt die Verflechtungsgeschichte (Entangled history, Histoire croisée) dar. Sie fragt nach ständig wirksamen, gegenseitigen Einflüssen. In Abgrenzung zur Transfergeschichte werden hier besonders Wechselwirkungen betont und die Selbstreferenzialität bereits in der Erhebung der/des Forschenden miteinbezogen. Im Unterschied zum Vergleich, der vermeintlich klar begrenzte Räume miteinander in Beziehung setzt, wird bei der Verflechtungsgeschichte der ‚übliche‘ räumliche Referenzrahmen – etwa Österreich, Tirol oder andere Provinzen bzw. Kronländer – offener gehalten, wenn nach Verbindungen und Einflüssen gefragt wird.
Das Ziel dieser Ringvorlesung ist es, diese beiden geschichtswissenschaftlich zentralen Herangehensweisen in Form angewandter Beispiele nachvollziehbar darzustellen und zu diskutieren.
Diese Lehrveranstaltung wird vom Doktoratskolleg Austrian Studies organisiert. Dessen vorrangiges Ziel ist es, sich dem Begriff „Österreich“ abseits konventioneller räumlicher und historischer Normen anzunähern.
6. März 2024
Einführung
Kurt Scharr, Melanie Platzer und Roland Köchl (Innsbruck)
13. März 2024
The Staging of Power in the absence of Monarchy. Ceremony, ritual and material in European monarchy, 1660–1740
William O’Reilly (Cambridge)
20. März 2024
Verwobene Bande ritteradeliger Eliten in Tirol: Das Netzwerk im späten Mittelalter als Spannungsfeld zwischen Adel und Landesfürst
Tobias Pamer (Innsbruck)
10. April 2024
Habsburgs Tor zur kolonialen Welt? Netzwerkanalytische Perspektiven auf den Handel Triests im 18. und 19. Jahrhundert
Florian Ambach (Innsbruck)
17. April 2024
Dynastisches Denken und territoriale Interessen. Die Familienkorrespondenz Ferdinands I. als Spiegel eines besonderen Netzwerks im europäischen Herrschaftsgefüge der Frühen Neuzeit
Christopher Laferl (Salzburg)
24. April 2024
Goethe und Geowissen. Marienbad (Mariánské Lázně) als mineralogischer „Wissensort“ am Beispiel von Netzwerken des Apothekers Karl Brem (1782–1845)
Diether Becke (Innsbruck)
8. Mai 2024
Historische Netzwerkanalyse: eine Einführung aus zentraleuropäischer Perspektive
Thomas Wallnig (Wien)
15. Mai 2024
Petitionen in der Habsburgermonarchie des 19. Jahrhunderts. Eine besondere Perspektive auf Netzwerke und Verflechtungen
Jana Osterkamp (Augsburg)
22. Mai 2024
Wissenstransfer im Kontext österreichischer Kulturlandschaften
Maximilian Gröber und Christoph Fischer (Innsbruck)
29. Mai 2024
„Für unsere nationale Sache“: Schutzvereine, ihre Arbeitsweise und Akteure im niederösterreichischen Grenzraum um 1900
Martina Schmidinger (Innsbruck)
5. Juni 2024
Sexualität in den Streitkräften der Habsburgermonarchie 1855–1918
Daniel Gunz (Wien)
12. Juni 2024
Von der analogen Quelle zum digitalen Netzwerk. Eine Analyse der Spiegel- und Paarkorrespondenz der Familie Unterrichter/Heidler vor dem Hintergrund des Ersten Weltkrieges
Manuel Schmidinger (Innsbruck)
19. Juni 2024
Das Goldene Vlies als Bindeglied zwischen Republik und haus Österreich
Marco Freek (Innsbruck)
26. Juni 2024
„faktisch und geistig unsere Zeit und Welt zu gestalten“[1] Deutschsprachige literarische Netzwerke in Zentraleuropa im 20. Jahrhundert
Enikő Dácz (München)
[1] Karl Kurt Klein in einem Brief an Heinrich Zillich, 24. März 1939. In: IKGS-Archiv, Nachlass Heinrich Zillich, ohne Signatur.
Organisationsteam
Isabella Brandstätter & Roland Köchl
Universität Innsbruck
Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie
Innrain 52d, 6020 Innsbruck, Austria
Anmeldung möglich ab 1. Februar 2024.
Auf Ihr Kommen freuen wir uns!
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